Veröffentlicht am 12.04.2010 14:42

Sportliches Miteinander


Von red
Schöner Fußball und gutes Miteinander: Das 1. Integrative Soccerturnier wurde ein voller Erfolg. (Foto: pi)
Schöner Fußball und gutes Miteinander: Das 1. Integrative Soccerturnier wurde ein voller Erfolg. (Foto: pi)
Schöner Fußball und gutes Miteinander: Das 1. Integrative Soccerturnier wurde ein voller Erfolg. (Foto: pi)
Schöner Fußball und gutes Miteinander: Das 1. Integrative Soccerturnier wurde ein voller Erfolg. (Foto: pi)
Schöner Fußball und gutes Miteinander: Das 1. Integrative Soccerturnier wurde ein voller Erfolg. (Foto: pi)

Man sieht sofort, wenn jemand Fußball spielen kann. Die Haltung ist unverkrampft, die Augen erfassen das gesamte Spielfeld, und der Ball ist ein Freund. Imani kann richtig gut Fußball spielen: Sie nimmt den Pass an, führt den Ball so eng am Fuß, als seien beide mit Klebstoff bestrichen, guckt, ob ein Mitspieler besser postiert ist - und entscheidet sich dann für den platzierten Torschuss. Der Torwart, auch er ist ein guter, lenkt den Ball mit einem famosen Reflex um den Pfosten.

Flüssig und zielsicher

Beim 1. Integrativen Soccerturnier mit behinderten und nicht-behinderten Fußballern in Aubing wird feiner Sport geboten. Erstaunlich flüssig sind die Kombinationen, überraschend zielsicher die Schützen – kein Wunder, denn auf den Trikots der Kicker liest man: Ronaldo, Podolski, Ballack. 100 Kinder und Erwachsene aus München und Umgebung machen mit, sie werden auf 18 gemischte Mannschaften verteilt. „Ich glaube, ich spiele mit drei Nicht-Behinderten und einem Behinderten“, sagt Imani, „wobei – ich weiß gar nicht, ob er behindert ist. Ich habe noch nicht viel mit ihm geredet, und so wie er spielt, merke ich keinen Unterschied zu den anderen.“

Imani ist 24 Jahre alt, sie ist klein, zierlich, flink und sie kickt auch im Verein: beim DJK Sportbund Ost in der Frauenmannschaft. Über eine Freundin, die als Lehrerin mit behinderten Menschen arbeitet, ist sie zu diesem Turnier in den Aubinger Soccerpark gekommen – und sie ist begeistert. „Es ist irgendwie harmonischer, wenn man mit behinderten Menschen spielt“, sagt Imani, „es ist weniger Druck da – es ist ein Miteinander.“ Es gefällt ihr so gut, dass sie mit dem Gedanken spielt, künftig auch bei der OBA SG mitzukicken.

Integrationspreis 2009

Die OBA SG, das ist die Sportgemeinschaft der Offenen Behindertenarbeit der evangelischen Kirche in Neuhausen. Die OBA veranstaltete dieses Integrative Turnier zusammen mit dem Radiosender M94,5 und der FT Gern. „Eines Tages tauchte Jens Fülle von der OBA bei uns im Sportheim auf und fragte, ob wir mitmachen wollen“, erzählt Daniela Lahm, Jugendleiterin der FT Gern. Lahm? Ja, Daniela Lahm ist die Mutter von Nationalspieler Philipp Lahm, der bei der Freien Turnerschaft Gern das Fußballspielen gelernt hat – und Schirmherr des Integrativen Turniers geworden ist. „Die Gerner waren sofort bereit, mitzumachen“, sagt Jens Fülle. Zusammen bewarben sie sich bei der Stadt München für den Integrationspreis 2009 – und gewannen. Mit dem Preisgeld finanzierten sie das Turnier, und vielleicht findet sich im nächsten Jahr wieder ein Geldgeber - für ein 2. Integratives Soccerturnier.

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