Zweimal im Jahr hält der Bezirksausschuss 21 seine Kindersprechstunde im Kindercafé der Pasinger Fabrik ab. Dann können Kinder und Jugendliche aus Pasing und Obermenzing ihre Wünsche, Probleme und auch ihre Verbesserungsvorschläge bei den anwesenden Lokalpolitikern und Stadtvertretern abladen.
Rund 30 Kinder fanden sich zur jüngsten Frage-Antwort-Runde am vergangenen Freitag ein. „So ein Anklang hatten wir schon lange nicht“, freute sich Sabrina Gerhardt, Mitarbeiterin im Kindercafé. Sie protokollierte die Anträge und Anfragen der Kinder gemeinsam mit Franzi Honigschnabel. „Es macht total Spaß“, meinte diese. „Die Kinder sind mit soviel Ernsthaftigkeit dabei und haben einen wirklich guten Blick dafür, was noch fehlt im Stadtbezirk oder an welchen Stellen es mehr Sicherheit bedarf.“
Handlungsbedarf sahen die Kinder von der Schererschule für mehr Platz in ihrer Mittagsbetreuung. Sie müssen ihre Räume mit dem Fachunterricht teilen und haben kaum Platz, um ihre Schulranzen unterzustellen. Die Stadträtin Constanze Söllner-Schar nahm sich dieses Antrags an und will nun in der Stadtverwaltung fragen, welche Alternativen es für die Mittagsbetreuung gibt.
Wiederholt gab es Anfragen von fußballbegeisterten Jungs, die gerne Tore neben den neuen Spielplatz am Hellihofweg aufstellen würden. „Die Fläche ist zu klein, um Tore zu installieren“, bedauerte Conny Beckstein vom Kindercafé. Gemeinsam mit Schreiner Benny Mirimanian, der zu Öffnungszeiten des Kindercafés die Holzwerkstatt leitet, könnten die Jungs mobile Tore fertigen und zur neuen Spielsaison im Frühjahr einweihen. „Das ist eine schöne Lösung. Die Jungs waren begeistert“, meinte Beckstein.
Der Wunsch der AG Würm der Grandlschule nach einer Brutwand für die Eisvögel wird dagegen nicht so schnell realisiert werden können. „Wir beobachten die Eisvögel an der Würm schon länger und wollen sie schützen“, meinte Antonia, die gemeinsam mit drei Freundinnen den Antrag vortrug. „Die Würm ist sein Fischgebiet. Damit das so bleibt, möchten wir gern eine Brutwand errichten. Jetzt muss der Naturschutz klären, ob das in Ordnung ist. Dann brauchen wir Geld zur Umsetzung.“
Die seit diesem Jahr bestehende Kinderjury, die insgesamt über ein Budget von 1.500 Euro verfügt und damit Gestaltungswünsche der Kinder aus dem Stadtbezirk berücksichtigen kann, wäre zwar der richtige Ansprechpartner. „Aber wahrscheinlich ist so eine Brutwand viel teurer, als mit den Budgetgeldern zu ermöglichen wäre“, so Beckstein als Betreuerin der Kinderjury.
Sie gab während der Kindersprechstunde einen kleinen Einblick in die Arbeit der Kinderjury. Unterm Motto „Achtung! Kinder am Werk!“ seien schon drei wunderbare Projekte von Grundschülern auf den Weg gebracht worden. „Zum einen fördern wir nun einen Fühlparcour in der Oselschule, die Anschaffung von kleinen Fußballtoren für den Pausenhof der Peslmüllerschule und Ausgestaltungsmaterial für einen Aufenthaltsraum im Asylbewerberheim.“ Auf neue Projekte sei die Jury immer neugierig. Bewerben kann man sich unter kinderbudget@kulturspielraum.de oder unter Tel. (089) 8888806.