Veröffentlicht am 03.11.2008 18:23

Im Westen nichts Neues

Seit Jahren unbeplant und immer wieder Thema im Bezirksausschuss: Das Diamalt-Gelände an der Ludwigsfelder Straße. (Foto: ls)
Seit Jahren unbeplant und immer wieder Thema im Bezirksausschuss: Das Diamalt-Gelände an der Ludwigsfelder Straße. (Foto: ls)
Seit Jahren unbeplant und immer wieder Thema im Bezirksausschuss: Das Diamalt-Gelände an der Ludwigsfelder Straße. (Foto: ls)
Seit Jahren unbeplant und immer wieder Thema im Bezirksausschuss: Das Diamalt-Gelände an der Ludwigsfelder Straße. (Foto: ls)
Seit Jahren unbeplant und immer wieder Thema im Bezirksausschuss: Das Diamalt-Gelände an der Ludwigsfelder Straße. (Foto: ls)

Bei ihrem ersten Bericht bei einer Bürgerversammlung sprach Heike Kainz, Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), in der Kantine von Krauss-Maffei in der vergangenen Woche alt bekannte Themen an. Vor allem widmete sich den unbepeplanten Flächen und den unausgebauten Straßen im Stadtgebiet. Weitere Themen wolle sie bei der Versammlung im nöchsten Jahr zur Sprache bringen.

Zur Entwicklung des Oertelplatzes habe es erste Anträge bereits vor 30 Jahren gegeben, so Kainz. Der Platz sei „ein trostloses Gebiet“ und „seit 2002 hat sich nichts getan“. Damals hätte man die Umgestaltung des Platzes mit der Begründung aufgeschoben, dass zuerst die ICE-Trasse gebaut würde. Da diese jedoch vor zwei Jahren eingeweiht wurde, „sind keine Hinderungsgründe mehr vorhanden“, so Kainz.

„Trostloses Erscheinungsbild”

Das Kirschgelände ist ein so genanntes „A-Gelände“, das heißt, es ist als Standort für produzierendes Gewerbe vorgesehen. „Also nur Industriegewerbe, keine Supermärkte und Lebensmittelläden.“ Das bedauert Heike Kainz: „Die Untermenzinger sind mit Lebensmittelläden unterversorgt.“ Ebenfalls seit Jahren diskutiert: Diamalt-, Hochtief- und Junkers-Gelände. „Wir brauchen in Allach-Untermenzing nicht mehr nur produzierendes Gewerbe“, so Heike Kainz. „Der Bereich neben der Bahn ist seit Jahrzehnten unbeplant. Es wird Zeit, dass das trostlose Erscheinungsbild weicht!“

Auf den immer wieder angekündigten Ausbau der Ludwigsfelder Straße, so fürchtet Kainz, müsse man „wer weiß wie lange noch“ warten, da im aktuellen Investitionsplan nur geringe Mittel dafür eingeplant seinen. Genauso auf sich warten lässt eine Verbindungsstraße zwischen Ludwigsfelder und Angerlohstraße: Für die Stadt München stünde der Naturschutz im Vordergrund, für Krauss-Maffei der Werksverkehr. Dabei sei die Straße ist als Ersatz für den geschlossenen Bahnübergang nötig, so die BA-Vorsitzende. Heiß ersehnt von Bezirksausschuss- wie Bürgerseite wird auch der Ausbau der Allacher Straße. Die sei „mehr Feldweg als innerortliche Straße“ und deren Ausbau „alles andere als Luxus“, wie Kainz betonte. „Die Kinder brauchen außerdem einen ordentlichen Rad- und Fußweg.“ Die Stadt München hat den Ausbau der Straße bis 2011 zugesagt.

„Ein besserer Feldweg”

Nicht ausgebaute Straßen sind in Allach-Untermenzing ein schier unerschöpfliches Thema. Die Stieglstraße würde seit Jahren von der Stadt vernachlässigt. „Obwohl dort auch ein Schulbus fährt, soll sich am Zustand der Straße nichts ändern“, beklagt Heike Kainz. Dabei würde sie in ausgebautem Zustand eine Verkehrsentlastung für die parallel verlaufende Eversbuschstraße bringen, die auf Grund ihrer bestehenden Bebauung keinen Raum für eine Erweiterung lässt. Genau wie die Allacher Straße ist auch der Pasinger Heuweg laut Kainz „ein besserer Feldweg und wartet seit Jahrzehnten auf einen Ausbau“. Auch der Pasinger Heuweg würde ihre Meinung nach eine Entlastung für die viel befahrene Eversbuschstraße bringen. Zudem könne so das „Beer-Gelände“ an der Behringstraße erschlossen werden.

Nach der Kritik der BA-Vorsitzenden hatte Bernd Zischek von der Polizeiinspektion Moosach (PI 44) positive Nachrichten zu vermelden: In Allach-Untermenzing hat es laut Kriminalstatistik im vergangenen keine größeren Probleme gegeben. Mit 187 ist beispielsweise die Zahl der so genannten „Straßendelikte“ um 67 Taten zurück gegangen. Weiter warnte Zischek vor Dämmerungswohnungs- und PKW-Einbrüchen sowie Reifendiebstählen und wies darauf hin, dass die Bürger bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei verständigen sollten. Zischek: „Lieber rufen Sie dreimal zu viel an als einmal zu wenig.“

Anträge

Folgende Anträge wurden in der Bürgerversammlung gestellt und mehrheitlich angenommen:

Spielplatz an der Megerlestraße: Dr. Michael Schmid beklagte Verschmutzung und Vandalismus an dem Spielplatz und beantragte deshalb, Schilder aufzustellen und einmal wöchentlich eine Polizeistreife dorthin zu schicken. Weiter forrderte er, durch Verlegen des Gehweges auf der Spielplatzseite fünf Kurzparkplätze für den S-Bahnhof Untermenzing zu schaffen. Um die Verkehrssicherheit am Spielplatz zu verbessern, wünscht sich Schmid, die Tempo-30-Zone in der Karl-von-Roth-Straße so zu verlängern, dass sie auch noch am Spielplatz an der Megerlestraße gilt.

Radweg zum Lußsee: In einem zweiten Schreiben beantragte Schmid, den Radweg zum Lußsee an den Teilstücken auszubauen, an denen die Grundstücksverhältnisse geklärt sind. Die übrigen Abschnitte fordert Michael Schmidt durch eine Fahrbahnmarkierung als Radweg zu kennzeichnen.

Carl-Spitzweg-Realschule: Stephan Wengenroth, Mitglied des Elternbeirates an der städtischen Carl-Spitzweg-Realschule (CSR), beantragte dessen Namen die Aufhebung der städtischen Eingangsklassenbeschränkungssatzung und forderte, im kommenden Schuljahr eine CSR eine dritte Eingangsklasse zu bilden. „Unseren Informationen nach wurden an zwei städtischen Realschulen in den Stadtbezirken 21 und 23 ca. 30 Schüler abgwiesen bzw. umberaten“, so Wengenroth in seiner Begründung. Der Elternbeirat der CSR sieht am Schulzentrum in der Pfarrer-Grimm-Straße die räumlichen Gegebenheiten, eine dritte Eingangsklasse zu bilden – im neuen Mensabau stünden im ersten Stock entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung. Zudem befänden sich auf dem Schulgelände Hort-Container, welche durch dessen Umzug in das neue Gebäude frei geworden wären.

Lebensmittelversorgung in der Gerberau: Willi Eichhorn, Seniorenbeirat des 23. Stadtbezirkes, forderte die Stadt München in einem Antrag auf, die Versorgung der Bevölkerung in der Gerberau und im benachbarten Karlsfeld dadaurch sicherzustellen, dass sie sich mit einer Immobilianmaklerin in Verbindung setzt, um das Konzept einer Investition in die ehemalige Lidl-Filiale am Gustav-Otto-Bogen zu realisieren. Stadtrat Alexander Reissl erklärte daraufhin, dass der Einzelhandel keine kommunale Aufgabe sei.

Durchstich Manzo-/Saarlouiser Straße: Herbert Böck wünscht sich ein Verkehrskonzept für den Bereich Lauinger, Allacher, Waldhorn-, Manzo- und Saarlouiser Straße und einen Durchstich von der Manzo- zur Saarlouiser Straße. „Am Ende der Brieger Straße entsteht eine neue große Wohnbebauung. Die verkehrlich Erschließung lässt zu wünschen ünrig“, begründet Böck. Das Baugebiet solle über Waldhorn- und Brieger Straße erschlossen werden, welche für den zusätzlichen Verkehr laut Böck nicht konzipiert sind. „Die Erschließung dieses Gebietes muss nach Moosach über die Saarlouiser Straße erfolgen, welche zur Manzostraße zu verlängern ist“, fordert er. Auch die Eröffnung des Moosacher U-Bahnhofes spreche für eine Erschließung und einen Durchstich nach Moosach, „um die schnelle Erreichbarkeit zu sichern“. Somit könnten für die Umwelt schlechte unnötige Autofahrten und Umwege vermieden werden.

Bahnweg: Damit sie und ihre Kinder ohne Gefahr zur S-Bahn bzw. zur Schule gelangen können, bat Katharina Bader per Antrag um einen schnellen Ausbau des Bahnweges von der Ludwigsfelder Straße zum S-Bahnhof Allach. Darumging es auch Otto Rauscher, der darauf hinwies, dass bereits in der Bürgerversammlung 2005 der Antrag zur Beleuchtung un Befestigung beschlossen wurde.

Radweg Goteboldstraße: Um diese Verkehrssicherheit auch bei einer Radtour zum Langwieder See zu haben, forderte Bader zudem einen Radweg an der Goteboldstraße.

Ausbau Stieglstraße: Richard Bader forderte einen Ausbau der Stieglstraße, deren Zustand mit Schlaglöchern und ohne Beleuchtung „für Radfahrer und Fußgängernicht tragbar“ sei.

north