Veröffentlicht am 14.05.2013 12:47

„Es reicht!”

„Wir vermissen eine Baustellenaufsicht”: Robert Scheerer, Florian Boniberger, Jutta Nestler und Dieter Janssen (v.l.) in der Bäckerstraße. (Foto: US)
„Wir vermissen eine Baustellenaufsicht”: Robert Scheerer, Florian Boniberger, Jutta Nestler und Dieter Janssen (v.l.) in der Bäckerstraße. (Foto: US)
„Wir vermissen eine Baustellenaufsicht”: Robert Scheerer, Florian Boniberger, Jutta Nestler und Dieter Janssen (v.l.) in der Bäckerstraße. (Foto: US)
„Wir vermissen eine Baustellenaufsicht”: Robert Scheerer, Florian Boniberger, Jutta Nestler und Dieter Janssen (v.l.) in der Bäckerstraße. (Foto: US)
„Wir vermissen eine Baustellenaufsicht”: Robert Scheerer, Florian Boniberger, Jutta Nestler und Dieter Janssen (v.l.) in der Bäckerstraße. (Foto: US)

Zur jüngsten BA-Sitzung kam ein knappes Dutzend der Pasinger Einzelhändler, Ärzte und Apotheker, um ihrem Unmut über die Baustellensituation Luft zu machen. Nach dem Ärger mit den Umleitungen und neuen, nicht funktionierenden Verkehrsführungen in der Spiegel- und Gleichmannstraße hatten die Geschäftsleute nun die vielen Baustellen mit wenig Aktivitäten im Auge.

„Die ganze Bäckerstraße, weite Teile der Straße Am Schützeneck und der Bahnhofsvorplatz sind aufgerissen und dies vielfach ohne Bautätigkeit“, empörte sich Dieter Janssen vom Schreibpavillon. „Wir sehen überall nur Stillstand.“ Er habe sich die Mühe gemacht, die Bautätigkeit von vier aufeinander folgenden Tagen zu protokollieren. „Die sechs Bauleute waren hauptsächlich damit beschäftigt, sich umzuschauen, Brotzeiten von über einer Stunde zu machen, danach erst mal etwas zum Trinken zu organisieren und ansonsten in Zeitlupe zu arbeiten.“

Den Schnarchzapfen Druck machen

Jutta Nestler von Nestler Moden nannte die Bauleute „Schnarchzapfen“. „Es ist kaum mit anzusehen, wie langsam der Baufortschritt vorankommt.“ Im Prinzip könne man die Geschäftstätigkeit im Pasinger Einzelhandel kurz zusammenfassen: wenige Kunden, viele Hindernisse. „Jeden Tag Kettensägengeräusche, Staub ohne Ende, die Kunden schimpfen und ich kann bald nicht mehr. Es reicht uns wirklich.“

Man vermisse eine Bauaufsicht, so Nestler, „die diesen Schnarchzapfen ordentlich Druck macht.“ Und Robert Scheerer von der Gesundbrunnenapotheke ergänzte: „Nach fünf Jahren Baustelle sind wir alle einfach ausgeblutet.“ Von der Politik fühle er sich im Stich gelassen. Statt einer verträglichen Baustellensituation seien die jetzt zu weiten Teilen aufgerissenen Pasinger Straßen ein Hohn für die Geschäftsleute.

Tramschienen sollen im Dezember fertig sein

Im BA fanden die Geschäftsleute zwar viel Verständnis, aber auch beschwichtigende Worte vor. BA-Vorsitzender Christian Müller (SPD) verlas eine aktuelle Stellungsnahme des Baureferats über die rege Bautätigkeit von 7 bis 18 Uhr, die Anwendung eines GPS-Überwachungssystems für die Bauleute und die Anwendung einer örtlichen Bauüberwachung.

„Jenseits von unserem Verständnis für Ihre Situation können wir keine Anweisungen geben“, meinte er. „Wir können nur die Stadtwerke daran messen, dass die Schienen für die Tram pünktlich zum Jahresende verlegt sind und dann Schluss mit der Baustelle ist.“

Kompensation für Einzelhandel?

Dem gegenüber verlangte BA-Mitglied Sven Wackermann (CSU) eine Kompensation für die Geschäftsleute. „Die Baustellen sollten erträglich sein. Das ist nicht gegeben.“ Die geforderte Kompensation sei nicht möglich, so Müller. „Da ist kein Spielraum.“

Allerdings kam während der BA-Sitzung auch zutage, dass die Stadtwerke den Bachbauernhof von BA-Mitglied Lorenz Strohmeier (CSU) für die Abschlussfeier anmieten wollten. „Die verlangten, dass ich für das Fest die Ernte und die Maschinen aus der Halle auslagere und meinten, Geld spielt keine Rolle“, erzählte er. - „Das bestätigt mir, dass hier Geld verschwendet wird“, meinte Janssen.

Zur Milderung der aktuellen Situation beschloss der BA, sich für mehr Bürgerkomfort in der aufgerissenen Bäckerstraße einzusetzen: es sollten einige Haltebuchten sowie alle 40 Meter Übergänge über die Baustelle eingerichtet werden. Die nächste öffentliche Baustellenkoordination im Rathaus ist am 13. Juni ab 18.30 Uhr im Pasinger Rathaus. Da treffen alle Baustellenverantwortlichen zusammen. Nestler dazu: „Den Termin haben wir uns schon vorgemerkt.“

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