Veröffentlicht am 09.12.2008 12:02

Umweltröhre zwingend notwendig


Von TG
Rechts neben der „Laimer Unterführung” soll die „Umweltverbundröhre” entstehen. Der BA Laim drängt darauf, dass das bald geschieht. (Foto: tg)
Rechts neben der „Laimer Unterführung” soll die „Umweltverbundröhre” entstehen. Der BA Laim drängt darauf, dass das bald geschieht. (Foto: tg)
Rechts neben der „Laimer Unterführung” soll die „Umweltverbundröhre” entstehen. Der BA Laim drängt darauf, dass das bald geschieht. (Foto: tg)
Rechts neben der „Laimer Unterführung” soll die „Umweltverbundröhre” entstehen. Der BA Laim drängt darauf, dass das bald geschieht. (Foto: tg)
Rechts neben der „Laimer Unterführung” soll die „Umweltverbundröhre” entstehen. Der BA Laim drängt darauf, dass das bald geschieht. (Foto: tg)

Seit über dreißig Jahren fordern die Laimer für den Tunnel am S-Bahnhof Laim eine Röhre eigens für Radfahrer und Fußgänger, für Busse und möglicherweise die Tram. Eine „Umweltverbundröhre” soll die dort bestehende – um das Jahr 1890 gebaute – enge, dunkle, stickige Unterführung entlasten. Doch die vorgelegten Pläne für den weiteren Tunnel am Laimer Kreisel sind erneut ins Stocken geraten. Der Grund: Er soll gleichzeitig mit dem Bau der zweiten S-Bahn-Stamm-Strecke entstehen. Die wird jedoch nach einem Bericht des Planungsreferates über den Stand des Verfahrens nicht vor 2016 fertig werden. Bis dahin erwartet die Stadt München vom Freistaat und der Bahn „eine Baufertigstellung für beide Trassen zum Leuchtenbergring und zum Ostbahnhof“.

Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) hatte bereits bei der jüngsten Bürgerversammlung in Laim allzu hohe Erwartungen für einen raschen Ausbau der Umweltröhre gedämpft. „Wir wissen nicht, wann sie kommt und wie sie kommt, weil sie in die Planung der zweiten S-Bahn-Strecke integriert ist.” Und die wiederum sei „an den Zeitplan der Deutschen Bahn AG gekoppelt“. Der Bezirksausschuss Laim indes will sich nicht länger vertrösten lassen. Bei seiner jüngsten Sitzung forderte er einstimmig, die neue Röhre müsse so bald wie möglich gebaut werden. Gleichzeitig wiederholte das Gremium die schon oft vorgetragene Forderung nach Toiletten am S-Bahnhof. Überdies findet das Lokalparlament, in der Umweltverbundröhre seien mehr Radlabstellplätze nötig als bisher vorgesehen.

Zu wenig Radabstellplätze

„Wir Laimer wünschen uns, dass die Verwirklichung der Umweltröhre unabhängig von diesen Plänen schnell umgesetzt wird“, erklärte Anette Zöllner (CSU), die Vorsitzende des Bauausschusses, mit Blick auf die aktuelle „Planfeststellung” der zweiten S-Bahn-Stammstrecke. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Martha Mertens beanstandete, in der neuen Umweltverbundröhre seien zu wenig Radabstellplätze vorgesehen. Das müsse möglichst bald korrigiert werden. „Dem können wir uns nur anschließen“, erklärte Ingo Benn, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Benn: „Die Stellplätze sollen auf 500 aufgestockt werden. Jetzt liegen wir bei 300.“ Benn hält, wie seine Kollegen, die Umweltröhre für unverzichtbar. Zumal wenn die Stadt plane, die Westtangente der Tram doch zu verwirklichen.

„Selbst wenn es lächerlich in manchen Ohren klingen mag, wir rücken von unserer Forderung nach Toiletten im S-Bahnhof nicht ab“, verkündete Peter Stöckle, CSU-Fraktionsvorsitzender. Er unterstrich das damit, dass für den Fall, dass die zweite S-Bahn-Stammstrecke verwirklicht wird, der Bahnhof zu einem wichtigen Haltepunkt im Münchner Westen umgestaltet werde. Täglich sollen dort dann 50.000 Menschen ein-, aus- und umsteigen. Das wären mehr Fahrgäste, als heute an der Station Stachus gezählt werden. Dass 50.000 auf Anschluss wartende Fahrgäste niemals ein körperliches Rühren verspüren sollen, das können sich die Mitglieder des Stadtviertelparlaments nicht vorstellen.

Unabhängig von den Plänen für die zweite S-Bahn-Stammstrecke hat die Spitze der Landeshauptstadt München sowohl das Bayerische Wirtschaftsministerium als auch die Deutsche Bahn AG erneut gebeten, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um deutlich vor dem Jahr 2016 Verbesserungen im S-Bahn-Betrieb zu erreichen. Das beziehe sich auf das Störfallmanagement, die Kapazitätserweiterung und den Abbau von „Verspätungsquellen”.

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