Veröffentlicht am 29.12.2008 10:29

Wärme aus der Erde

Die Räte der Gemeinden Gräfelfing und Planegg haben beschlossen, beim Thema Tiefengeothermie und dem möglichen Aufbau eines Wärmeversorgungsnetzes künftig gemeinsam vorzugehen. Unterstützt werden die beiden Gemeinden hierbei von der in Energierechtsfragen renommierten Kanzlei Becker Büttner Held. Die beiden Gemeinden versprechen sich von einem gemeinsamen Vorgehen neben Synergieeffekten und Kosteneinsparungen auch eine bessere Position gegenüber ihren Verhandlungspartnern.

Die Bürgermeister Annemarie Detsch und Christoph Göbel sind sich einig: „Die Tiefengeothermie bietet die Möglichkeit einer nachhaltigen, klimafreundlichen Energieversorgung aus regenerativen Quellen. Die Endverbraucher in Planegg und Gräfelfing können bei einer Realisierung des Projekts aufgrund der weitgehenden Entkoppelung von der Preisentwicklung bei Öl und Gas mit langfristig günstigen Energiepreisen rechnen.“

In der Energievision des Landkreis München aus dem Jahr 2005, der sich beide Gemeinden angeschlossen haben, verpflichten sie sich, den heutigen Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 auf 40 Prozent zu senken und diesen Bedarf dann ausschließlich aus regenerativen Energiequellen zu decken. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn neben der Nutzung von Einsparpotenzialen vor allem auch in regenerative Wärmeerzeugung investiert wird.

Gespräche mit Trinkl

Daher führen die beiden Gemeinden Gräfelfing und Planegg seit Längerem Gespräche mit dem im Würmtal ansässigen Unternehmen Trinkl AG und unterstützen es in dessen Bemühen, eine Geothermieanlage zu bauen, mit der heißes Tiefenwasser aus ca. 3.300 Quadratmeter Tiefe gefördert werden soll. Dieses soll zur Stromerzeugung genutzt und dann in ein Fernwärmenetz eingespeist werden.

Ein Fernwärmenetz ist ein leitungsgeführtes Warmwassernetz im öffentlichen Straßengrund, das die in das Fernwärmenetz eingespeiste Wärme zu den Häusern und Liegenschaften in der Gemeinde bringt, um dort an Wärmetauschern seine Wärme an das hausinterne Radiatorensystem zu übergeben.

Auf diese Weise werden auf den versorgten Grundstücken eigene Heizanlagen entbehrlich, und es entfallen dort nicht nur Öl- und Gaskosten, sondern auch alle Investitions- und Unterhaltskosten der Heizanlage. Zudem kann auf diese Weise eine weitgehende Entkoppelung von den fossilen Brennstoffen erreicht werden, welche einerseits aufgrund der begrenzten Lagerstätten langfristig teurer werden und andererseits zu einem großen Anteil für die anthropogen verursachte Klimaerwärmung verantwortlich sind.

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