Veröffentlicht am 07.02.2017 09:00

Positives Entgegenkommen

Das Hotel Zur Post mit seinen 92 Zimmern wie auch der angrenzende „Postsaal” sind in renovierungsbedürftigem Zustand. Eine Aufstockung auf 120 Zimmer lehnte die Stadt ab. Damit ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gewährleistet und der Abriss und Wohnungsneubau an gleicher Stelle besiegelt. (Foto: us)
Das Hotel Zur Post mit seinen 92 Zimmern wie auch der angrenzende „Postsaal” sind in renovierungsbedürftigem Zustand. Eine Aufstockung auf 120 Zimmer lehnte die Stadt ab. Damit ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gewährleistet und der Abriss und Wohnungsneubau an gleicher Stelle besiegelt. (Foto: us)
Das Hotel Zur Post mit seinen 92 Zimmern wie auch der angrenzende „Postsaal” sind in renovierungsbedürftigem Zustand. Eine Aufstockung auf 120 Zimmer lehnte die Stadt ab. Damit ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gewährleistet und der Abriss und Wohnungsneubau an gleicher Stelle besiegelt. (Foto: us)
Das Hotel Zur Post mit seinen 92 Zimmern wie auch der angrenzende „Postsaal” sind in renovierungsbedürftigem Zustand. Eine Aufstockung auf 120 Zimmer lehnte die Stadt ab. Damit ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gewährleistet und der Abriss und Wohnungsneubau an gleicher Stelle besiegelt. (Foto: us)
Das Hotel Zur Post mit seinen 92 Zimmern wie auch der angrenzende „Postsaal” sind in renovierungsbedürftigem Zustand. Eine Aufstockung auf 120 Zimmer lehnte die Stadt ab. Damit ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gewährleistet und der Abriss und Wohnungsneubau an gleicher Stelle besiegelt. (Foto: us)

Wird die „Post” abgerissen? Was passiert dann mit dem Postsaal? Und wie kann man den Saal trotzdem erhalten? Mit diesen Fragen beschäftigten sich in den letzten Wochen querbeet alle Parteien in Pasing. Egal ob Online-Petition, Bürgerbefragung oder Statements der Ortsverbände – die einhellige Meinung ist: Der Postsaal müsse bleiben. Das sei man der Gemeinschaft schuldig. Und schließlich habe der Eigentümer zum Bau des Saals 400.000 DM Zuschuss bekommen. Der Erhalt des Saals sei also auch eine moralische Verpflichtung.

Fakt ist, dass es in Pasing an großen Örtlichkeiten für Feste, Veranstaltungen und Versammlungen fehlt. In der „Post” fand jahrelang die Bürgerversammlung mit bis zu 400 Zuhörern statt. Dies ist eigentlich nur noch in der Wagenhalle der Pasinger Fabrik möglich. „Doch die Pasinger Fabrik kommt schon ihrer kulturellen Funktion nach, da bedarf es einer guten Feinabstimmung, um sich nicht in die Quere zu kommen”, meinte Winfried Kaum, CSU-Ortsvorsitzender. „Es fehlt einfach an Räumen, in denen man vielleicht auch einmal ohne Mindestumsatz zusammenkommen kann. Unsere Vereine hätten es nötig.”

Moralische Verpflichtung gibt es nicht

Fakt ist auch, dass die Tage der „Post” gezählt sind. Der Eigentümer, die DIBAG Industriebau AG in der Doblinger Unternehmensgruppe, wird den Pachtvertrag mit dem jetzigen „Post”-Betreiber Fritz Schön nicht verlängern. Mitte nächsten Jahres sollen die letzten Gäste in der „Post” auschecken. Anstelle des Hotels entstehen rund 90 Wohnungen, wie Reinhard Riedl, DIBAG-Vorstandsmitglied, und Jörg Fricke, DIBAG-Leiter Planung in München, vor dem Unterausschuss Planung (UA) im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) erklärten. Die 92 Hotelzimmer seien in renovierungsbedürftigem Zustand. Einer Hotelaufstockung auf zirka 120 Zimmer habe die Stadt nicht zugestimmt. „Damit können wir das Hotel leider nicht wirtschaftlich betreiben.”

Ohne Hotel und Gastronomie mache auch ein Saal wenig Sinn. „Dennoch haben wir uns viele Gedanken gemacht und bieten nun der Stadt an, dass wir im Erdgeschoss einen großen Konferenzsaal für 120 bis 150 Menschen planen”, betonte Riedl im UA. „Da können Nebenräume für ein Catering, eine Warmküche, Garderobe, Foyer und Lager gern mit einkalkuliert werden.” Eine moralische Verpflichtung, wie es in den letzten Monaten ausgesprochen wurde, sehe er nicht. „Das ist Polemik!” Das Geld habe der Vor-Vorbesitzer erhalten. „Für uns ist das nicht relevant.” Vielmehr wolle sich die DIBAG auf das Wohl ihrer bundesweit 650 Mitarbeiter und den Erhalt der rund 20.000 DIBAG-Mietwohnungen (in München rund 11.000) konzentrieren. „Auch darin liegt ein Gemeinwohl-Auftrag”, so Riedl.

Jetzt ist die Stadt am Zug

UA-Vorsitzender Sven Wackermann hielt dagegen, dass es sich beim „Post”-Gebäude um eine Immobilie mit hochöffentlichem Interesse an absolut prominentem Platz in Pasing handele. „Da ist das Interesse in der Bevölkerung auch dementsprechend hoch. Nachfragen aus der Bürgerschaft und seitens der Presse müssen Sie sich gefallen lassen.” Für die Extraplanung eines Konferenzsaals dankte Wackermann ausdrücklich.

„Das ist ein faires Angebot”, meinte SPD-Stadträtin und BA-Mitglied Constanze Söllner-Schaar. „Die Bereitschaft der Stadt, solch einen Saal anzumieten, ist grundsätzlich da.” Die Anmietung eines „Post”-Konferenzsaals hänge auch vom Ausmaß des Gebäudes „Kopfbau neu” und vom eventuell eingesetzten Kulturmanager ab, gab sie dem BA bis dahin noch nicht bekannte Stadtratsentscheidungen bekannt. „Es geht auch größer”, meinte Riedl. „An uns soll es nicht scheitern. Und dazu gehören immer auch Stellplätze.”

„Danke für Ihr positives Entgegenkommen”, so Wackermann abschließend. „Für unsere Vereine und für das gesellschaftliche Leben in Pasing ist der Saal an zentraler Stelle absolut notwendig.” Die BA-Fraktionen hätten nun viel Stoff zum Diskutieren. „Aber letztendlich ist die Stadt am Zug, sich gegen oder für den Postsaal zu entscheiden.”

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