Herr Hans Bojer meint in seinem Leserbrief im Werbe-Spiegel, dass die endgültige Schließung des Allacher Bades nicht zu einem „Schwarzen Tag“ für Allachs Bevölkerung deklariert werden solle. Sie wären ja selbst schuld. Was also ist so ein Tag für die Allacher? Ein Freudentag, weil sich kein Ehrenamtlicher mehr für eine liebgewordene Institution zu engagieren braucht? Ein Freudentag für Jugendliche, die sich statt Badefreuden noch mehr dem Computerspiel widmen dürfen? Oder ein Freudentag, weil sich die älteren Bürgerinnen und Bürger endlich – sofern vorhanden – ins Auto setzen dürfen, um zum fünf Kilometer entfernten Lußsee zu fahren?
Wie borniert muss man als Bürger Allachs wohl sein, um das „Kosten-Jammern“ der zuständigen Stadtpolitik zu verstehen, die es verabsäumte „rechtzeitig“ zu sanieren und zu investieren? Eine der Thesen, die zur Schließung führen, ist die mangelnde Besucher-Auslastung. Dies ist aber nicht nur in Allach, sondern auch in fast allen anderen Freibädern der Stadt der Fall. In Allach kommt noch erschwerend hinzu, dass, wie auch Herr Bojer richtigerweise bemerkt, die Erreichbarkeit, die Lage, keine Parkplätze, eine große Rolle spielen. Es wäre außerdem interessant zu erfahren, wie sich die kolportierten 4 Millionen Euro Sanierungskosten für das Allacher Bad zusammensetzen? Man will eigentlich nur baden.
Die Elogen, die Herr Bojer auf OB Christian Ude singt, sind meines Erachtens überzogen und in Teilen unzutreffend. Wie sagte doch Herr Ude als Sitzungsleiter bei einer Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks in der Kantine Krauss-Maffei: „Der Oertelplatz ist Chefsache!“ Und? Was ist bisher am und um den Oertelplatz passiert? Nichts! Und seine Worte bei der Eröffnung des Bades im Vorjahr? Nichts als leere Phrasen. Allach ist und bleibt für die „Regierenden“ Münchens der A..... der Welt!!! Nicht nur bei mir liegt die Glaubwürdigkeit des Herrn OB Ude stark im Argen.
Hermann Rassinger, 80999 München