Spaziergänger an Isar, Kanal und Starnberger See konnten in den letzten Wochen bei tiefsten Minusgraden ein seltsames Phänomen beobachten. Schwarz gekleidete Gestalten, die auf orangen oder roten Boards über das Wasser gleiten. Diese neue Sportart heißt Stand Up-Paddeln.
Man bewegt sich auf einem überdimensionalen Surfbrett stehend mit einem langen Stechpaddel vorwärts. Bei den zwei Paddlern, die trotz tiefster Minusgrade jeden Tag auf dem Wasser sind, handelt es sich um Normen und Petra, die eifrig für die Weltmeisterschaft trainieren, die ab Montag, 25. Februar, in Miraflores, Peru stattfindet.
Die beiden Münchner vertreten Deutschland bei den ISA World Games, eine Art Olympiade fürs Surfen und Stand Up-Paddeln, bzw. ein Vorläufer dazu, in der Hoffnung, dass die Sportarten olympisch werden. Die ISA wird vom olympischen Komitee als offizielle Vertretung des Surfsports anerkannt und hat Mitglieder in 63 Ländern auf fünf Kontinenten.
Normen Weber kommt eigentlich aus dem Kanusport, wo er mehrfacher deutscher Meister und Weltcupsieger im Wildwasser-Kanu ist. Er war Sportsoldat und studiert an der Bundeswehr-Universität. Seit einiger Zeit ist er auch sehr erfolgreich im Stand Up-Paddeln: Er wurde deutscher Meister Indoorsprint (2013), Deutscher Meister Langstrecke (2012) und belegte den 2. Platz der 4-Seen-Trophy 2012, die auf dem Starnberger See, Ammersee, Chiemsee und Brombachsee stattfand.
Petra Offermanns kommt eigentlich vom Eisbachsurfen und war als Sprecherin der Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) maßgeblich an der Legalisierung des Surfens im Englischen Garten beteiligt. Doch nachdem das Surfen legal war und die Dokumentation Keep Surfing erfolgreich in den Kinos lief, wurde es ihr an der Welle zu voll und sie begann die bayerischen Seen per Stand Up-Board zu erkunden auf dem Eibsee, Walchensee, Tegernsee, Starnberger See, Ammersee, Alatsee, Kochelsee, Alpsee und vielen mehr.
Ihr Ziel ist es, alle 307 bayerischen Seen zu paddeln. Sie wurde 2. bei den deutschen Meisterschaften und ist 4. bei den Europäischen Long Distance Rankings. Im Mai 2012 absolvierte sie als einzige Frau den 62 Kilometer Ultramarathon beim Surf Weltcup Podersdort (dafür benötigte Sie 11 Stunden).
Normen und Petra werden in Peru in der Disziplin SUP Racing starten, es gibt zwei Rennen: Ein 6 Kilometer Beach Race und ein 22 Kilometer Long Distance Race. Der Dritte im Team Germany ist der Exildeutsche Moritz Mauch, der auf den Kanarischen Inseln wohnt und in der Disziplin SUP Surfing starten wird.
Neben den schwierigen Trainingsbedingungen in der Kälte haben es die Athleten auch finanziell nicht leicht. Anders als in Frankreich beispielsweise, wo der Verband Flug und Hotel für die Athleten bezahlt, kann der Deutsche Wellenreitverband die Athleten in diesem Jahr nur mit einem kleinen Betrag unterstützen. Die Athleten müssen ein Großteil der Kosten (etwa 2.500 Euro für Flug, Boardtransport und Hotel pro Person) selber tragen.
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