Schulküche oder Restaurant

Der Mensaverein Haar und das Essen in der Schule

Mensa-Vorsitzender und Gemeinderat Horst Wiedemann bei der Essensausgabe im EMG.	Foto: privat

Mensa-Vorsitzender und Gemeinderat Horst Wiedemann bei der Essensausgabe im EMG. Foto: privat

Haar · Mensaessen – ist das Fastfood in der Schule? Ist überhaupt bei den vollen Lehrplänen Zeit für ein gepflegtes Mittagessen? Und gilt nicht mehr, dass ein voller Bauch nicht gerne studiert?

Das sind Fragen, mit denen sich der Mensaverein Haar immer wieder auseinandersetzt. Der Verein ist aus der Volkshochschule heraus gewachsen und betreibt im Konrad-Schulzentrum die Mensa für die Grund- und Mittelschule und die Mensa des Ernst-Mach-Gymnasiums im Jagdfeld.

»Begonnen hat die Mittagsverpflegung im Rahmen der Nachmittagsbetreuung für nicht einmal 20 Hauptschüler vor über 10 Jahren. Nachdem aber der Nachmittagsunterricht auf einen ungeheuren Bedarf getroffen ist, aus den verschiedensten Gründen, ist auch die Aufgabe rasch gewachsen. Heute werden die Schüler durch die beiden Haarer Mensen verpflegt und auf einer anderen Ebene werden zusätzlich Schüler durch den Verein der Mittagsbetreuung in die Obhut genommen«, berichten Alfred Pfeuffer von der vhs und Gemeinderat Horst Wiedemann, die beiden Vorsitzenden des gemeinnützigen Mensavereins. Begonnen hat die Verpflegung von Schülern zur Mittagszeit aber schon viel früher. Horst Wiedemann, damals Schulreferent des Haarer Gemeinderats, hat sich schon im Jahr 1992 maßgeblich dafür eingesetzt, dass in der Jagdfeldschule eine Mittagsbetreuung eingeführt werden konnte.

Begonnen seinerzeit unter der Rektorin Maren Günther, wurde das gemeinsame Mittagessen an der Schule durch die beiden Rektorinnen Modrow-Lange und nunmehr durch Juliane Dworzak ausgebaut und vervollkommnet. Dazu Horst Wiedemann: »Seinerzeit war es unser wichtiges Anliegen, dass die Kinder am Mittag ein vernünftiges Essen bekommen, die durch die berufliche oder sonstige Verhinderung der Eltern sonst nicht eine warme Mahlzeit erhalten konnten. Das reicht von der Brennpunktpädagogik bis hin zum Erleben der schulischen Gemeinschaft auch außerhalb der Unterrichtsstunde. Seit dem Nachmittagsunterricht müssen Schüler eine Stunde verpflegt werden.

So fordert es das Kultusministerium. Ich halte es für eine ganz wichtige Angelegenheit, dass mit der Einführung des Unterrichts am Nachmittag auch die Kinder ein schmackhaftes und qualitätsvolles Essen erhalten. Das war immer mein Anreiz gewesen und so sind wir heute in Haar in der glücklichen Lage, dass die Mittagsbetreuung im flexiblen offenen System und der Mensaverein im freien Schulalltag unterschiedliche Formen des Mittagessens je nach den Bedürfnissen der Eltern anbieten. Zudem ist das gewissermaßen schulgesellschaftliche Mittagsessen ein wichtiger Kontrast zum Lernallerlei und bietet Raum zum Entspannen, Ratschen und zum Zu-sich-kommen.«

Der Erfolg der beiden Einrichtungen zeigt den großen Bedarf. Der Verein der Mittagsbetreuung hat in der Jagdfeldschule 150 Grundschüler angemeldet und in der Konrad-Grundschule zirka 70 bis 80 Interessenten. Die beiden Mensen im Jagdfeld und im Konradschulzentrum lassen wöchentliche Essensbestellungen zu. Die Schüler haben stets die Auswahl zwischen vegetarischem und Vollkostessen mit Fleisch, es gibt neben der Hauptspeise auch Suppe oder Nachtisch und die freie Auswahl an der Salatbar zum Preis um die 4 Euro je nach Alter der Schülergäste. Durchschnittlich versorgt die Mensa im Jagdfeld zirka 150 Gymnasiasten, in der Konradschule sind es im Schnitt 200 Schüler und mehr.

Es gibt immer wieder besondere Themenwochen, zum Beispiel mit internationaler Küche oder mit Ernährungstipps. Gemeinderat Horst Wiedemann schildert weiter: »Ganz wichtig ist da auch, dass das Mensapersonal eine freundliche und angenehme Atmosphäre schafft, was unsere jeweils pro Haus drei Mitarbeiterinnen aufgrund ihrer hohen Motivation und ihrer guten Stimmung locker schaffen. Das Essen wird durch ein Firmenrestaurant eines großen Unternehmens angeliefert. Aber natürlich machen wir zusätzlich eigenen Qualitätskontrollen und mitunter essen auch wir selbst in einer unserer Mensen. Aufgrund unsere regelmäßigen Umfragen bei den jungen Gästen kommen wir zu dem Ergebnis, dass die Schüler rundum zufrieden sind.«

Das zeigt auch die Umfrage der Elternvertretung im Ernst-Mach-Gymnasium, die eine Erweiterung des Mittagsessens auf den Freitag anregt. Der Mensaverein setzt dies um und so können die Gymnasten ab 21. März auch am Freitag in der Mensa ihr Mittagessen genießen. Übrigens: Wenn Sie gutes Schüleressen unterstützen wollen, können Sie jederzeit Mitglied im Förderverein werden.

Artikel vom 12.03.2014
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