»Kopenhagen«
Am Sonntag, 30. September 2001, um 20.00 Uhr, wird im Bürgerhaus Unterschleißheim (Rathausplatz 1), Michael Frayns Stück »Kopenhagen« aufgeführt.
Michael Frayn ist ein in allen dramatischen Genres bewanderter Engländer, der einen intellektuellen Thriller ohnegleichen geschrieben hat. Das Stück befasst sich mit der existentiellen Frage: »Hat man als Physiker das moralische Recht, an der Nutzung der Atomenergie zu arbeiten?«
Die Story ist eine Dreiecksbeziehung der besonderen Art: Mitten im Krieg, im Herbst 1941, hat es ein Treffen der beiden Physiker Werner Heisenberg und Niels Bohr in Kopenhagen gegeben. Über das Warum dieses Besuches liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Für Frayn jedoch war gerade dieser Umstand ein Grund, die weißen Stellen mit blitzgescheiten Dialogen aufzufüllen: In einer Szenenfolge, die den Genannten noch Bohrs Frau Margrethe hinzufügt. Es beginnt ein Spiel, das drei einleuchtende Besuchsvarianten zur Diskussion stellt.
Dass auch Laien dabei mit Heisenbergs Unschärfe sowie Bohrs Komplementaritätstheorie vertraut gemacht werden, gehört zu den fesselnden Besonderheiten dieses Stücks. Die Inszenierung zieht den Zuschauer durch einen genialen Kunstgriff ins Geschehen. Geht der Vorhang auf, wird der Betrachter augenblicklich von einer nachtschwarz ausgeschlagenen, tausendfach illuminierten Bühne gefesselt. Peter Striebeck, Maria Hartmann und Peter Schröder sind Niels Bohr, dessen Frau Margrethe und Werner Heisenberg.
Packende Protagonisten in diesem fesselnden, anspruchsvollen Reigen der Gedanken, Gefühle, Emotionen. Eine Dreiecksbeziehung der besonderen Art: Privat und wissenschaftlich, gefühlvoll und analytisch, befruchtend und zweifelnd, in der jeder sich selbst reflektiert, und wo persönliche Erinnerungen sich zum Ganzen fügen.
Das Stück wurde mit zahlreichen Theaterpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Londoner Evening Standard Award (1998) und dem Prix Molière (1999).
(Vorverkaufskasse des Bürgerhauses unter Telefon 0 89/3 10 09-2 00).
