Jeder trägt sie. Wenn sie von guter Qualität sind, halten sie auch länger. Manche billige sind eher kaputt und landen dann oft gleich im Hausmüll. Ein Schicksal, das sie mit besonders modischen Stücken teilen, die meist nach einer Saison schon nicht mehr tragbar sind. Doch sollten die so beliebten Jeanshosen alles andere als schnelllebige Wegwerfprodukte sein. Denn bekanntlich wird bei der Herstellung einer einzigen Jeans enorm viel Wasser verbraucht – rund 8000 Liter werden zur Bewässerung der Baumwollpflanzen sowie beim Färbe- und Waschvorgang eingesetzt. Um Ressourcen zu schonen, gibt es nun – initiiert von der Kampagne „jeansrecycling.org” – Wege, die Hosen auch nach ihrem primären Gebrauch als Beinkleid noch weiter sinnvoll zu verwenden: In eigens dafür aufgestellten Tonnen werden gebrauchte und kaputte Jeans gesammelt und dann zu neuem Stoff recycelt. So leistet jeder, der seine alte Hose einwirft, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und setzt sich gegen Ressourcenverschwendung ein.
Bereits mehr als 10.000 Jeans wurden über die Kampagne „jeansrecycling.org” schon gesammelt und zur Wiederverwertung an die Firma Altex abgegeben. Auf der Homepage https://www.jeans-recycling.org/ kann man sich im Detail informieren, wie das Recycling abläuft. Dort ist auch eine Karte, auf der man Sammelstellen finden kann.
Eine davon gibt es nun auch in Unterschleißheim: In der Klawotte, dem Gebrauchtwaren-Kaufhaus der Arbeiterwohlfahrt (AWO), steht seit kurzem eine Jeans-Sammeltonne und wartet auf umweltbewusste Bürger. Dienstags und donnerstags von 9 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr, freitags von 14 bis 17 Uhr und jeden dritten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr kann man in der Landshuter Straße 35 (Nähe Volkshochschule) vorbeikommen und seine abgelegten Jeans in die Tonne werfen, damit sie ein zweites Leben erhalten. Einzige Voraussetzung: Der Jeansstoff muss zu mindestens 95 Prozent aus Baumwolle bestehen. Ob dies der Fall ist, kann man anhand des eingenähten Waschzettels leicht feststellen. Selbstverständlich dürfen auch Jeansjacken, -röcke und Kinderjeans abgegeben werden.
Ursula Baumann und Lena Gierl von der Initiative Klimaneutral 2035 merken an: „Bisher war in Unterschleißheim und auch Umgebung keine Sammelstelle. Da wir die Idee so gut finden, dachten wir uns, dass wir uns einfach mal umhören, wer denn Interesse hätte, bei diesem Projekt mitzumachen.” Gabi Schmid-Scherr, Leiterin des Sozialkaufhaus Klawotte, musste da nicht lange nachdenken. Die Annahme gebrauchter Kleidungsstücke und anderer Gegenstände ist in der Klawotte Alltagsgeschäft. Dabei wird leider auch viel aussortiert. Mit der Tonne kann nun auch die Wiederverwertung kaputter Jeans sichergestellt werden.