Ganz – Unvollkommen

Schwabing · Die Stiftung Pfennigparade lädt anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Kulturforums und der Bibliothek zu einer Ausstellung ein, die sich mit dem Begriff der Schönheit aus einem anderen Blickwinkel auseinandersetzt, als man es eventuell gewohnt ist.

Die wenigsten Menschen werden dem heutigen Schönheitsideal ganz gerecht. Körperbehinderte jedoch werden in der Öffentlichkeit oft nicht als Frau oder Mann wahrgenommen, sondern auf die jeweilige Behinderung reduziert. In keiner Weise schön. Vielleicht sogar hässlich?

»Mein Körper ist keineswegs hässlich. Er ist ungewöhnlich und sehr individuell.« Diese Einstellung eines Journalisten, der selbst im Rollstuhl sitzt, wurde zum Thema der Ausstellung des selbst körperbehinderten Fotografen Rasso Bruckert. Behinderte Körper können eine eigenständige Ästhetik und Erotik ausstrahlen, Schönheit ist, wie so oft, eine Frage der Definition.

Das hat der Fotograf mit den Schwerpunkten Sport-, Porträt- und sozialdokumentarische Fotografie bereits in einigen Projekten und verschiedenen Magazinveröffentlichungen gezeigt. Die jetzige Ausstellung setzt sich mit dem Thema Akt und Körperbehinderung auseinander. Mit starkem Einfühlungsvermögen und großer Offenheit zeigen der Künstler und die Porträtierten die ästhetische Andersheit des behinderten Körpers.

Das Kulturforum der Stiftung Pfennigparade München zeigt die Ausstellung »Ganz – Unvollkommen« vom 1. bis 13. Februar in der Aula der Ernst-Barlach-Schulen, Barlachstraße 36 c in München. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Vernissage mit musikalischem Programm von Klaus Kreuzeder findet am Donnerstag, 31. Januar, um 18.30 Uhr, in der Aula der Ernst-Barlach-Schulen statt.

Artikel vom 24.01.2002
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