Veröffentlicht am 16.10.2018 00:00

Ausstellung von Thomas Hirschhorn in der Villa Stuck


Von red
Die Ausstellung des Schweizers Thomas Hirschhorn ist von 19. Oktober 2018 bis 3. Februar 2019 im Rahmen der Feier »50 Jahre Museum Villa Stuck« zu sehen.	 (Foto: VA)
Die Ausstellung des Schweizers Thomas Hirschhorn ist von 19. Oktober 2018 bis 3. Februar 2019 im Rahmen der Feier »50 Jahre Museum Villa Stuck« zu sehen. (Foto: VA)
Die Ausstellung des Schweizers Thomas Hirschhorn ist von 19. Oktober 2018 bis 3. Februar 2019 im Rahmen der Feier »50 Jahre Museum Villa Stuck« zu sehen. (Foto: VA)
Die Ausstellung des Schweizers Thomas Hirschhorn ist von 19. Oktober 2018 bis 3. Februar 2019 im Rahmen der Feier »50 Jahre Museum Villa Stuck« zu sehen. (Foto: VA)
Die Ausstellung des Schweizers Thomas Hirschhorn ist von 19. Oktober 2018 bis 3. Februar 2019 im Rahmen der Feier »50 Jahre Museum Villa Stuck« zu sehen. (Foto: VA)

Anlässlich seines 50. Jubiläums zeigt das Museum Villa Stuck (Prinzregentenstraße 60) eine groß angelegte Ausstellung des Schweizer Bildhauers Thomas Hirschhorn mit dem Titel »Never Give Up The Spot«.

Thomas Hirschhorn formt eine riesige Ruinenlandschaft, welche sich über alle drei Stockwerke des neuen Atelierbaus der Villa Stuck erstreckt und diese zu einem Raum verbindet.

Der Titel der neuen Arbeit ist gleichzeitig Programm: »Never Give Up The Spot« bedeutet für Thomas Hirschhorn: »Die Position halten, den Standort halten, nie den Standort aufgeben, nie die Position verlassen«, oder, in anderen Worten, »vor Ort sein und am Ort durchhalten.«

Die Ruine »Never Give Up The Spot« geht über die Ästhetik der Zerstörung hinaus. Sie ist universell und zeitlos, reine Form – ein autonomes Kunstwerk. Gleichzeitig vermittelt sie eine Erfahrung des Prekären, der Instabilität und des Abgründigen.

Ein umgedrehtes

Potemkinsches Dorf

Thomas Hirschhorn vergleicht die Ästhetik der Ruine im Museum Villa Stuck mit einem ’Potemkinschen Dorf‘: »Es ist ein umgedrehtes Potemkinsches Dorf. Die Räume werden demnach nicht besser dargestellt als sie sind, sondern der Zustand der Räume wird ’schlechter‘ dargestellt als er in Wirklichkeit ist.«

»Never Give Up The Spot« ist ein Kunstwerk, eine Skulptur und eine Ruine.

Gleichzeitig steht es für das Experiment, Zerstörung und Kreation miteinander zu verbinden. Deshalb gibt es in der Skulptur zwei Unterstände, in denen gearbeitet und etwas kreiert werden kann. Die gleichen Materialien, aus denen die Ruine geformt wurde, stehen zur Nutzung für die Besucher bereit. Es gibt Werkzeuge, Sitzgelegenheiten, Computer, Drucker, Photokopierer, Bücher und Zeichenmaterial.

In einem der Unterstände liegt ein von Thomas Hirschhorn gestaltetes Künstler/innenbuch aus, welches dem Thema »Ruine« gewidmet ist. Das Buch trägt den Titel »Destruction is difficult. Indeed it is as difficult as Creation. (Antonio Gramsci). Thomas Hirschhorn Künstler/innenbuch«. Der Titel bezieht sich auf ein Zitat aus den Gefängnis-Tagebüchern des italienischen Philosophen und Kommunisten Antonio Gramsci. Laut Thomas Hirschhorn soll die Publikation daran erinnern, »wie schwierig es ist, herrschende Gewohnheiten, ungerechte Hierarchien, ungleichmachende Traditionen, ausschließende Bräuche und unsinnige Verhältnisse umzustoßen oder abzuschaffen. Und wie schwierig es ist, an ihrer Stelle etwas Neues, etwas Gerechtes, etwas Positives zu schaffen.«

Ein eigens von Thomas Hirschhorn gestalteter Flyer wird in München verteilt. »Never Give Up The Spot« geht auch in den Untergrund: Für die U-Bahn-Gänge am Odeonsplatz entwirft der Künstler großflächige Bilder, zu sehen sind die Werke dort vom 23. Oktober bis 1. November.

Ein »Springbrunnen der Poesie« in der Museumruine

north