Wer in diesen Tagen spektakulären Fußball geboten bekommen möchte, muss sich die Partien der SpVgg Unterhaching anschauen. Mit einem 6:0-Heimsieg gegen Fortuna Köln hatten sich die Rot-Blauen in die Länderspielpause verabschiedet und mit einem 5:4-Spektakel bei Carl Zeiss Jena meldeten sie sich am vergangenen Samstag zurück.
SpVgg Unterhaching: Interview mit Mittelfeldspieler Lucas Hufnagel Artikel vom 06.11.2018
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Die Zeit der Unentschieden scheint also zumindest vorerst vorbei zu sein, und auch der damit einhergegangene schleichende Abwärtstrend in der Drittliga-Tabelle wurde gestoppt. Mehr noch: Nach 16 Spielen nehmen die Oberbayern wieder dezent Kurs auf die Aufstiegsränge.
Achterbahnfahrt
der Gefühle
Bis der zweite Sieg in Folge nach zuvor sieben Remis feststand, hatten die Hachinger eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt. Trainer Claus Schromm brauchte dann auch ein paar Minuten, um das Erlebte in Worte fassen zu können. »Es war auf jeden Fall viel los heute«, sagte über ein Spiel, das in der Drittliga-Geschichte wohl seinesgleichen sucht das aber aus Sicht der Gäste aus dem Landkreis München gar nicht so spannend hätte sein müssen.
Doch erstens leistete sich das über weite Strecken dominante Schromm-Team einige haarsträubende Abwehrfehler. Zweitens erzielte es nicht nur fünf Tore, sondern traf genauso oft nur das Aluminium des Jenaer Gehäuses.
Den wichtigsten der insgesamt neun Treffer dieses Spiels markierte einmal mehr Hachings Top-Torjäger Stephan Hain zumindest sah sein Trainer das so. »Wichtig war der Ausgleich vor der Pause«, meinte Schromm über das 2:2 in der 43. Minute. Kurz zuvor nämlich hatte Carl Zeiss Jena das Spiel nach der frühen Hachinger Führung durch Marc Endres zunächst gedreht. Hain war es auch, der nach dem 3:2 für die Gastgeber mit zwei weiteren Toren die erneute Wende einleitete.
Doch Jena glich noch einmal zum 4:4 aus, ehe dem wiedergenesenen Lucas Hufnagel in der Schlussphase der Siegtreffer gelang (81. Minute).
Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt den Hachingern nach diesem atemberaubenden Spiel nicht. Schon am kommenden Freitagabend wartet das nächste Highlight auf die Münchner Vorstädter: Erstmals seit zwölf Jahren gastiert der viermalige deutsche Meister 1. FC Kaiserslautern derzeit allerdings nur Mittelmaß in der 3. Liga wieder im Sportpark. Anstoß ist um 19 Uhr bei Flutlicht. Die Vorzeichen für den ersten Hachinger Sieg gegen die Pfälzer im neunten Aufeinandertreffen könnten besser kaum sein. tw