Veröffentlicht am 06.11.2020 06:44

Über den Norden schweben

Seilbahnen können das Image einer Stadt prägen und müssen sich gut in die Umgebung einfügen - darauf haben sich alle verständigt. (Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Darstellung: bauchplan)
Seilbahnen können das Image einer Stadt prägen und müssen sich gut in die Umgebung einfügen - darauf haben sich alle verständigt. (Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Darstellung: bauchplan)
Seilbahnen können das Image einer Stadt prägen und müssen sich gut in die Umgebung einfügen - darauf haben sich alle verständigt. (Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Darstellung: bauchplan)
Seilbahnen können das Image einer Stadt prägen und müssen sich gut in die Umgebung einfügen - darauf haben sich alle verständigt. (Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Darstellung: bauchplan)
Seilbahnen können das Image einer Stadt prägen und müssen sich gut in die Umgebung einfügen - darauf haben sich alle verständigt. (Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Darstellung: bauchplan)

Bayern ist Seilbahnland Nummer Eins in Deutschland. Allerdings gibt es bisher die Seilbahnen nur in den Alpen. Nun sollen Seilbahnen als Transportmittel auch in der Stadt fungieren. Expertenwissen aus dem Bereich der schon existierenden Bergbahnen wird momentan mit dem Fachwissen im Öffentlichen Nahverkehr zusammengebracht. Die Chance dieses Zukunftsprojekts: eine Seilbahn über dem Frankfurter Ring könnte schon bald eine attraktive Querverbindung im Münchner Nahverkehrssystem darstellen. Diese Frage soll aber erst eine Machbarkeitsstudie klären, die die Vollversammlung des Stadtrats kurz vor Weihnachten in Auftrag gegeben hat.
Zur Chronologie des Projekts: Bereits im Juli haben Oberbürgermeister Dieter Reiter und die damalige bayerische Verkehrsministerin Ilse Aigner die Idee vorgestellt. Diese neue Mobilitätsform soll das Münchner Nahverkehrssystem ergänzen und entlasten. Konkret heißt dies: Als Pilotprojekt wird eine Tangentialverbindung zwischen dem U-Bahnhof Studentenstadt, der Tramhaltestelle Schwabing Nord, dem U-Bahnhof Frankfurter Ring und dem U-Bahnhof Oberwiesenfeld untersucht.
Eine Seilbahn kann für München deshalb interessant sein, weil für ihren Bau vergleichsweise wenig Fläche benötigt wird: Dies bestätigt auch Thorsten Vogel vom Planungsreferat. Schließlich ist der Münchner Norden einer der verkehrlich am stärksten belasteten Räume im Stadtgebiet. "Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Kosten und Umsetzungsgeschwindigkeit für eine Seilbahn deutlich geringer sind als für einen U-Bahn-Ausbau, wenn auch bei deutlich geringeren Transportkapazitäten", lautet der Tenor.

Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, die wesentlichen Voraussetzungen für ein Planungsverfahren zu erarbeiten, mögliche Schwierigkeiten der Umsetzung herauszufinden und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Neben der vorgeschlagenen Haupttrasse werden acht verschiedene Verlängerungsmöglichkeiten untersucht. Darüber hinaus soll ein Vergleich zu einer Schnellbus- und einer Tramlösung gezogen werden.
Die Machbarkeitsstudie soll sich am „Leitfaden für die Entwicklung von Seilbahnen an urbanen Standorten“ orientieren. Interessierte Kommunen finden hier Angaben zu rechtlichen Voraussetzungen und Betrieb, Finanzierung und stadtplanerischen Chancen, über die sie sich schon jetzt informieren können. Für die Studienerstellung sind etwa 15 Monate anberaumt. Während des Prozesses werden die Bürger umfassend informiert, bevor der Stadtrat dann über das weitere Vorgehen entscheidet. Der Startschuss für die Bürgerbeteiligung kommt demnächst. Der kürzlich veröffentlichte Leitfaden kann unter bauen.bayern.de heruntergeladen werden. dm

north