Veröffentlicht am 23.09.2019 00:00

Was und wieviel sind uns unsere Kinder wert?


Von red
Der Frage des Geschäftsführers der RAG-Redaktionsservice GmbH, Frechen, Ulf-Stefan Dahmen (re.) stellte sich Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (gr. Bild).  (Foto: Deutscher Lehrerverband / priv.)
Der Frage des Geschäftsführers der RAG-Redaktionsservice GmbH, Frechen, Ulf-Stefan Dahmen (re.) stellte sich Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (gr. Bild). (Foto: Deutscher Lehrerverband / priv.)
Der Frage des Geschäftsführers der RAG-Redaktionsservice GmbH, Frechen, Ulf-Stefan Dahmen (re.) stellte sich Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (gr. Bild). (Foto: Deutscher Lehrerverband / priv.)
Der Frage des Geschäftsführers der RAG-Redaktionsservice GmbH, Frechen, Ulf-Stefan Dahmen (re.) stellte sich Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (gr. Bild). (Foto: Deutscher Lehrerverband / priv.)
Der Frage des Geschäftsführers der RAG-Redaktionsservice GmbH, Frechen, Ulf-Stefan Dahmen (re.) stellte sich Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (gr. Bild). (Foto: Deutscher Lehrerverband / priv.)

(Millionen-)Frage des Monats September: »Was und wieviel sind uns unsere Kinder wert?« - fragt Ulf-Stefan Dahmen, Geschäftsführers der RAG-Redaktionsservice GmbH, Frechen.

Das geht uns alle an!

(Millionen-)Frage: Wir stellen Fragen – und prominente Vertreter aus Politik und Gesellschaft antworten für unsere Leser

Herr Meidinger (Präsident des Deutschen Lehrerverbandes) : Diese Frage beinhaltet zwei Aspekte, die man allerdings nicht völlig voneinander trennen kann. Wieviel Geld ist uns unsere Jugend wert und wieviel Förderung, Zuwendung und Wertschätzung verdient sie?

Im Vergleich der Industriestaaten schneidet Deutschland bei den Bildungsausgaben schlecht ab. Während im internationalen Durchschnitt 5,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Schulen und Hochschulen aufgewendet werden, sind es in Deutschland nur 4,3 Prozent. Bund und Länder müssten pro Jahr 30 Milliarden mehr für unsere Kinder ausgeben, um den Durchschnitt zu erreichen.

Mit diesen Mehrausgaben könnte endlich die Digitalisierung der Schulen vorangetrieben, der Unterrichtsausfall verringert, die Kita-Erzieherinnen und Lehrkräfte besser bezahlt und die Klassen verkleinert werden.

Natürlich gibt es lobenswerte Projekte wie etwa das Schulsanierungsprogramm der Bundesregierung und den Digitalpakt. Aber wenn man sich den erbärmlichen baulichen Zustand vieler Schulhäuser anschaut, wirken die 3,5 Milliarden, die der Bund für Schul­sanierung zur Verfügung stellt, lediglich wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau schätzt den Sanierungsstau an deutschen Schulen inzwischen auf über 40 Milliarden Euro. Da besteht dringender Handlungsbedarf.

Es geht aber nicht nur um Geld, es geht auch um die Wertschätzung, die unsere Gesellschaft oder wir selbst als Eltern unseren Kindern entgegen­bringen. Wenden wir genügend Zeit für sie auf, interessieren wir uns für ihre Ängste und Wünsche, oder nehmen wir sie nur dann wahr, wenn es Probleme gibt?

Eine Zahl hat mich vor kurzem aufgeschreckt: 10 Prozent unserer Schüler werden von ihren Eltern ohne Schulfrühstück in die Schule geschickt. Ja, es gibt die Helikoptereltern, die ihren Kindern alles abzunehmen versuchen, was diesen letztendlich schadet, – es gibt aber leider auch immer mehr Kinder, die ohne große elterliche Unterstützung auf sich alleine gestellt sind.

Unsere Kinder müssen uns mehr wert sein, das gilt für Staat, Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns gleichermaßen!

Wir hätten an dieser ­Stelle auch gerne die ­Meinung der zuständigen Bundesbildungs­ministerin veröffentlicht und Anja Karliczek um Beantwortung der Frage gebeten. Auf Rückfrage ließ die Ministerin über ihr Pressebüro mitteilen, dass sie die Frage nicht beantworten wolle.

Telefonisch hieß es dazu aus dem Ministerium: »Wir müssen Ihnen leider absagen.«

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo bat aus terminlichen Gründen um Fristverlängerung. Er wird unsere Frage in der nächsten Ausgabe beantworten.

Die (Millionen-)Frage wird von einer Redakteursgruppe aus dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) gestellt. Sie ist an einen prominenten Vertreter aus Politik und Gesellschaft adressiert und soll die Menschen in Deutschland millionenfach erreichen – weil sie in jedem teilnehmenden ­Anzeigenblatt gleich gestellt und gleich beantwortet wird. Dem BVDA gehören 207 ­Verlage mit einer Auflage von über 60 Millionen an.

(Millionen-)Frage: Wir stellen Fragen – und prominente Vertreter aus Politik und Gesellschaft antworten für unsere Leser

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