Wie lange der Hachinger Tisch, der von der Caritas betrieben ist, und sich an Menschen in Unterhaching, Taufkirchen und Oberhaching richtet, noch geschlossen sein wird, kann derzeit niemand sagen. Die Caritas hat zum Schutz der ehrenamtlichen Mitarbeiter und der Bezieher beschlossen, den Betrieb derzeit auszusetzen. Die Helfer des Hachinger Tisches gehören nahezu allesamt zur Gruppe der gefährdeten Personen, sind doch fast alle von ihnen weit über 60 Jahre alt und auch deutlich älter, erklärt Elisabeth Kauffmann, die vor zwölf Jahren zu den Mitbegründerinnen des Hachinger Tisches gehört und seitdem fast keine Ausgabe verpasst hat. Hart trifft das alle Bezieher des Hachinger Tisches, rund 300 Personen.
Besonders hart auch die, die noch ein Haustier haben und somit nicht nur sich, sondern auch ihren tierischen Liebling durchfüttern müssen. Unterstützt werden diese Menschen normalerweise zusätzlich durch die Tiertafel, die von dem Ottobrunner Ehepaar Katharina und Jürgen Wollmann vor zwölf Jahren ins Leben gerufen wurde. Die Tiertafel unterstützt bedürftige Tierbesitzer aus dem südöstlichen Landkreis und dem Hachinger Tal.
Dies geschieht über Futterspenden und Tierbedarf an die jeweiligen Tafeln vor Ort. Alle 14 Tage erhalten der Caritas Tisch Südost und der Hachinger Tisch, entsprechende Futterspenden von Katharina und Jürgen Wollmann überbracht. Das Ehepaar, selbst seit langem Hundebesitzer, haben den Verein ins Leben gerufen. Durch einen privaten Kontakt seien sie auf das Problem aufmerksam geworden, dass es Menschen in finanziell beengten Verhältnissen schwer haben, ihre Tiere adäquat zu füttern, berichtet das Ehepaar Wollmann. Oftmals würden sich die Leute das Geld für ihre Tiere vom Munde absparen, um ihre Lieblinge adäquat füttern zu können, so Katharina Wollmann und weiter: »Ich kann das verstehen, denn die Vorstellung, dass ich meine Tiere abgeben müsste, weil ich sie mir eigentlich nicht mehr leisten kann, wäre furchtbar.« Ein Tier liebe seinen Besitzer auch in schwierigen Zeiten, urteile nicht über mögliche Fehler oder Versäumnisse, sei Trost und Halt und deshalb alles andere als ein verzichtbarer Luxus, sind sich die engagierten Helfer der Tiertafel einig. »Für viele ist ihr Tier die einzige soziale Beziehung, der Anker, der einen vor dem Untergang rettet. Gerade jetzt, in Zeiten der Quarantäne ist die Beziehung zu seinem Tier besonders wichtig", betont Katharina Wollmann. Ihre Arbeit wollen Katharina und Jürgen Wollmann deshalb nicht einstellen und auch einige ihrer treuen Helfer setzen diese wichtige Arbeit für Mensch und Tier gleichermaßen fort.
In Zeiten von Corona ist aber auch hier alles schwieriger und komplizierter geworden, denn schließlich solle deswegen niemand seine Gesundheit gefährden oder gegen die gängigen Auflagen verstoßen. "Wir sammeln aber weiter Spenden in Form von Futter, Leckerlis oder Ähnlichem. Wir sind auch weiterhin erreichbar und bringen, wenn es nicht anders geht, die Spenden auch bei den Tierbesitzern vorbei. Die Übergabe und Annahme der Spenden erfolgt natürlich kontaktlos, versichert Katharina Wollmann. Somit ist die ganze Sache mit deutlich mehr Aufwand verbunden, aber das Wohl der Tiere und ihrer Besitzer sind es den Helfern der Tiertafel wert. Wer sich bei der Ottobrunner Tiertafel engagieren möchte oder spenden will, der erreicht das Ehepaar Wollmann unter Tel. 66 59 24 25. Natürlich dürfen sich auch Menschen melden, die für ihre vierbeinigen Lieblinge Spenden brauchen, betont das Ehepaar Wollmann. hw