Wie jagt man einen Diktator in die Flucht? Mit Soldaten, die nicht mehr als nur eine rote Nelke in ihren Gewehrläufen haben. Diese Bilder der friedlichen Revolution in Portugal gingen 1974 um die Welt. Genau am 50. Jahrestag der Nelkenrevolution, am 25. April, hat die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann im Schwabinger SPD-Bürgerbüro eine zeitgeschichtliche Ausstellung dazu eröffnet.
„Es ist kein Zufall, dass wir diese Dokumentation zeigen, denn die SPD, voran Willy Brandt, hat damals energisch den Aufbau der Demokratie in Portugal unterstützt“, erklärte sie.
Gestaltet hat die Ausstellung David Braun Lacerda mit zeitgeschichtlichen Plakaten, Fotos, Zeitschriften und Memorabilien aus eigener Sammlung und der seines Vaters. Ergänzt durch schriftliche Schilderungen von Zeitzeugen werden die ersten zwei Jahre nach dem Beginn der Nelkenrevolution dokumentiert, in denen sich die junge Demokratie und ihr sozialdemokratischer Regierungschef Mário Soares gegen drei Putschversuche zu wehren hatten.
Braun Lacerda wurde im Oktober 1975 als Kind einer deutschen Mutter und eines portugiesischen Vaters in Lissabon geboren, wuchs in Schwabing auf, studierte Politik, Geschichte, VWL und Soziologie und ist Mitglied im Bezirksausschuss Schwabing-West. Zu sehen ist die Ausstellung im SPD-Bürgerbüro (Belgradstraße 15a) bis Ende Mai. Sie ist insbesondere auch für Schulklassen von Interesse (Anmeldungen: Tel. 089 3081313). Am 24. Mai um 18.00 Uhr wird es ein moderiertes Gespräch mit dem damaligen Berater von Mário Soares, Klaus Wettig (ehem. MdEP/SPD), geben. Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei.“