Jede Minute zählt

Insgesamt umfasst die First-Responder-Einheit der Feuerwehr 45 Mitglieder. Die beiden Fahrzeuge werden mit nach Hause genommen, wodurch wichtige Minuten Anfahrtszeit gespart werden.  (Foto: Feuerwehr Garching)
Insgesamt umfasst die First-Responder-Einheit der Feuerwehr 45 Mitglieder. Die beiden Fahrzeuge werden mit nach Hause genommen, wodurch wichtige Minuten Anfahrtszeit gespart werden. (Foto: Feuerwehr Garching)
Insgesamt umfasst die First-Responder-Einheit der Feuerwehr 45 Mitglieder. Die beiden Fahrzeuge werden mit nach Hause genommen, wodurch wichtige Minuten Anfahrtszeit gespart werden. (Foto: Feuerwehr Garching)
Insgesamt umfasst die First-Responder-Einheit der Feuerwehr 45 Mitglieder. Die beiden Fahrzeuge werden mit nach Hause genommen, wodurch wichtige Minuten Anfahrtszeit gespart werden. (Foto: Feuerwehr Garching)
Insgesamt umfasst die First-Responder-Einheit der Feuerwehr 45 Mitglieder. Die beiden Fahrzeuge werden mit nach Hause genommen, wodurch wichtige Minuten Anfahrtszeit gespart werden. (Foto: Feuerwehr Garching)

Um die Zeit zwischen einem Notruf und dem Eintreffen des Notarztes zu überbrücken und um lebensbedrohlichen Situationen schnell entgegenzuwirken, gibt es die sogenannten „First Responder”. Gegründet wurde diese Einheit der Feuerwehr Garching vor 25 Jahren nach langer Planung und einigem Für und Wider. Heute, nach unzähligen Einsätzen, sind sie mit ihren 45 Einsatzkräften ein fester Bestandteil der Feuerwehr. Bereits 1996 waren die ersten sechs Einsatzkräfte im Rahmen eines Lehrganges in Unterschleißheim ausgebildet worden. Im selben Jahr konnten auch die ersten Notfallkoffer mit medizinischer Ausstattung beschafft und ein Jahr später der erste externe Defibrillator in Empfang genommen werden. Seit Anfang 1999 heben die First Responder die medizinische Erste Hilfe in der Stadt auf ein neues Niveau.

Anfangs wurden im Alarmfall noch alle Aktiven alarmiert. Die Ersteintreffenden im Gerätehaus besetzten das Fahrzeug, einen Kleintransporter, der heute bei der Feuerwehr als Mehrzweckfahrzeug dient, und rückten so schnell wie möglich zur Einsatzstelle aus.

Schnellstmöglich am Einsatzort

Im Jahr 2012 kam dann eine wegweisende Entscheidung. Gleichzeitig mit der Beschaffung zweier baugleicher Pkw als First-Responder-Fahrzeuge wurde auch das gesamte Konzept der Einheit verbessert und modernisiert: Seither werden nämlich die Einsatzfahrzeuge von den Feuerwehrdienstleistenden mit nach Hause genommen. Dadurch können die Kräfte im Alarmfall schneller an die Einsatzstelle fahren. Die Anfahrzeit zum Gerätehaus entfällt und wertvolle Minuten werden gespart. Diese Minuten können, zum Beipsiel bei einem Herzkreislaufstillstand, lebensrettend sein. Auch werden andere First-Responder Kräfte entlastet, da man nicht mehr alle Aktiven standardmäßig alarmieren muss.

Im Laufe des 25-jährigen Bestehens der First-Responder-Einheit wurden durch das schnelle Eintreffen der Feuerwehr Garching zahlreiche Reanimationen – nur wenige Minuten nach dem Notruf – durchgeführt. Bei Stillstand des Herz-Kreislauf-Systems hat ein Patient 10 Minuten zum Überleben. Mit jeder Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent. Hier zeigt sich, dass jede Minute zählt. Jede Minute, in der durch Angehörige, durch die First Responder, den Rettungsdienst oder die Notärzte mit der lebensrettenden Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen wird. Mittlerweile gilt die Faustregel: Bei allen potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen wird neben einem Rettungswagen und einem Notarzt auch der First Responder durch die Leitstelle alarmiert.

Breites Aufgabenspektrum erfordert sorgfältige Ausbildung

Das Einsatzspektrum – und somit auch die Anforderungen an die qualifizierten Ersthelfer – ist groß. Klassische internistische Krankheitsbilder, wie Herzinfarkt, gehören ebenso zu ihrem Aufgabengebiet wie schwere Verkehrs- oder Arbeitsunfälle, neurologische Notfälle, Kindernotfälle und Herz-Kreislaufstillstände. Die Ausbildung zum First Responder findet im Rahmen der Landkreisausbildung München oder durch einen externen Dienstleister statt. Sie umfasst 72 Stunden im Bereich 'lebensrettende Sofortmaßnahmen' und acht Stunden zum Thema 'Wiederbelebung mit AED (Automatisierter Externer Defibrillator)-Einsatz'. Das notwendige Wissen wird dabei in Theorie und Praxis vermittelt. Zurzeit verfügt die Feuerwehr über 33 First Responder, einen Rettungsdiensthelfer, sieben Rettungssanitäter, zwei Notfallsanitäter, einen Arzt und einen Notarzt. Auch in den nächsten Jahren werden die speziell ausgebildeten Kräfte weiterhin für zusätzliche Sicherheit sorgen, um so das Leben in der Stadt ein Stück weit besser zu machen.

Einladung zum Aktionstag am 28. September

Das 25-jährigen Jubiläum ihrer First-Responder-Einheit möchte die Feuerwehr mit einer Veranstaltung für alle Bürger feiern. Am Samstag, 28. September, lädt sie zum Aktionstag ein: Beim Bauermarkt am Rathausplatz kann man von 8 bis 14 Uhr die First-Responder-Fahrzeuge unter die Lupe nehmen, den Inhalt der Notfallrucksäcke erkunden, den Einsatzkräften Fragen stellen und vieles mehr. Zum Ausprobieren der Handgriffe der First-Responder hat man ebenso Gelegenheit wie zum Schießen von Erinnerungsbildern vor der Fotowand. Die Feuerwehr freut sich schon auf viele interessierte Besucher.

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