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Auch in Poing soll beim Neubaugebiet W 6 solch ein Biotop für alle entstehen
Poing · Chance für Streuobstwiese
Die Streuobstwiese in Markt Schwaben (Foto) ist dank dem Engagement der Grünen schnell realisiert worden. Jetzt hofft die Poinger Fraktion auf eine baldige Lösung auch in ihrer Gemeinde. Foto: pt
Poing · Streuobstwiesen sind ein kleines Stückchen Paradies. Am richtigen Ort, sind sie nicht nur für die Natur, sondern auch für die Menschen von unschätzbarem Wert. Deshalb hat die Grünen-Fraktion im Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung einen Antrag auf das Anlegen einer Streuobstwiese gestellt. Zwar hat der Gemeinderat diesem zugestimmt, jedoch erst beim Bau des Wohngebietes W 6 – und das kann fünf, zehn oder noch gar 20 Jahre dauern, wann genau, weiß im Moment keiner.
Hat die Streuobstwiese in Poing also bald eine Chance?
Während früher Streuobstwiesen das Bild Bayerns prägten, sind sie nun auf weiten Flächen verschwunden. Zwar sind Kommunen per Gesetz dazu verpflichtet, bei Baumaßnahmen für Ausgleichsflächen zu sorgen, doch das muss nicht notwendigerweise eine Streuobstwiese sein. So wird das Neubaugebiet W 5 auf 195.000 Quadratmeter Gesamtfläche kommen. 37.000 Quadratmeter sind als Ausgleichsfläche vorgesehen. »Für W 5 und die Erweiterung des Bergfeldsees soll neuer Lebensraum für bodenbrütende Vögel wie Kiebitz und Feldlerche geschaffen werden, deren potenzieller Lebensraum zerstört wurde«, erklärte Bürgermeister Albert Hingerl in der jüngsten Sitzung. Anpflanzungen seien nicht vorgesehen. Letztlich wurde der Beschluss dahin gehend geändert, dass man zustimmen würde, wenn sich etwas Passendes ergeben würde vor dem Bau von Wohngebiet W6.
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Dennoch zeigten sich die Grünen-Gemeinderäte Sieglinde Pehl und Manfred Kammerl enttäuscht. Pehl befürchtet, dass die Realisierung bis auf Sankt Nimmerleinstag verschoben werde. Außerdem seien die meisten Ausgleichsflächen in den Außenbereichen vorgesehen. Streuobstwiesen sind jedoch extensiv bewirtschaftete Flächen und wertvolle Biotope mit Rückzugsmöglichkeiten für Vögel, dem Lebensraum von Bienen und Insekten, abgesehen von dem Reichtum ungespritzten Obstes für die Bevölkerung.
Deshalb sollten die Streuobstwiesen in der Nähe von Siedlungen liegen, meinen die Grünen. So könnten die Schulen als Schulgartenarbeit Pflege und Ernte mit in den Unterricht einfließen lassen, heißt es in ihrem Antrag. Bestimmte Bereiche könnten bei Bedarf für Kindereinrichtungen reserviert werden. Wie jeder Bürger würden insbesondere Menschen mit schmalem Geldbeutel sich sicherlich freuen, sich dort kostenlos mit Obst versorgen zu können. Zwar seien große zusammenhängende Flächen mit vielen Bäumen geeignet, doch zur Not täten es auch kleinere Felder mit 25 Bäumen wie in Markt Schwaben. Spindelförmig hat die Gemeinde Markt Schwaben dort vor einem Jahr eine Streuobstwiese entlang der Isener Straße angelegt.
Die Grünen haben sich nun an die Untere Naturschutzbehörde gewandt: Dort wird das Vorhaben begrüßt und als Standort Randzone Grünzug W 5 zum Gebiet W 6 hin vorgeschlagen. Dort wäre Platz für mehr als 1.000 Quadratmeter Streuobstwiese. So ist das Thema noch nicht so bald vom Tisch. Petra Tränkel
Artikel vom 29.09.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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