Der Schriftsteller und Dichter Hermann Lenz, der am 12. Mai 1998 im Alter von 85 Jahren starb, würde am 26. Februar 2013 hundert Jahre alt. Dies nahm die Fachschaft Deutsch des Städtischen Bertolt-Brecht-Gymnasiums zum Anlass, dem vielfach ausgezeichneten und preisgekrönten Autor den diesjährigen Literaturtag zu widmen. „Hermann Lenz hat mein Leben entscheidend geprägt“, sagte Wolfgang Everling, stellvertretender Schulleiter des Bertolt-Brecht-Gymnasiums, in seinem Vortrag vor den Schülerinnen der Oberstufe und Gästen. Er bezog seine Aussage auf die Texte wie auf die Persönlichkeit des Dichters und erzählte von Begegnungen mit dem Ehepaar Lenz, das er als junger Student zum ersten Mal besuchen durfte – im Münchner Elternhaus von Hanne Lenz, in das die beiden Mitte der 70er Jahre von Stuttgart übersiedelt waren. In freundlicher Gesprächsatmosphäre erhielt er damals Antworten auf seine vorbereiteten Fragen und wurde dazu von Frau Lenz mit Tee und Kuchen verwöhnt.
Zum umfangreichen und vielgestaltigen Schaffen von Hermann Lenz sollte der Literaturtag einen Zugang öffnen. Die Faszination der Inhalte und der bildhaften Sprache des Werkes wurde den Zuhörern anhand von Texten deutlich, die von Schülerinnen vorgetragen wurden: Auszüge aus dem Roman „Neue Zeit“ und der Erzählung „Dame und Scharfrichter“ sowie einige Gedichte. Wolfgang Everling betonte in seinen Ausführungen, Romane wie „Neue Zeit“ seien „poetischer Geschichtsunterricht“. Auch lenkte er die Aufmerksamkeit darauf, dass Hermann Lenz früh, unbeirrt und eindrucksvoll das Verhältnis des Menschen zur Natur thematisierte.
Über einen interessanten Literaturtag, an dem erst klar geworden sei, welches Expertenwissen an der Schule schlummere, freute sich Karin Diedenhofen, Fachbetreuerin für Deutsch, in ihrem Schlusswort.