Alois Brummer, geboren 1926 auf einem Bauernhof in Niederbayern, arbeitet nach dem Zweiten Weltkrieg, dessen Ende er als Unteroffizier erlebt, zunächst als Speditionsunternehmer, später wird er - mehr durch Zufall - Kinobetreiber und Filmverleiher. Ende der Sechziger Jahre zieht er nach Pasing in die Berrschestraße 5 und revolutioniert mit seinen teilweise dort auch gedrehten Filmen die deutsche Kinolandschaft. Seine ersten Streifen sind eine eigenwillige Mischung aus Heimat-Kolorit, ostentativen Nacktheiten und betont „volkstümlichen” Darstellungen von Sex. „Meine Filme sind nicht geistreich”, erläutert Alois Brummer 1969, „aber geistreiche Filme sind auch kein Geschäft.”
Sein erster Film hatte 2,6 Millionen - meist männliche - Besucher, die ihm verliehene Goldene Leinwand wollte er lieber nicht öffentlich in Empfang nehmen. Und das beschauliche Pasing wurde über Nacht in ganz Deutschland bekannt.
Diese Zeit des gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Umbruchs beleuchtet die Pasinger Fabrik in der Ausstellung „Die Filmwelten des Alois Brummer” (29. Oktober bis 30. November, Di-So 10-22 Uhr, Eintritt frei) und einer Veranstaltungsreihe mit den damals Beteiligten aus Cast und Crew, Zeitzeugen und sachkundigen Gästen, sie will aber auch ein Schlaglicht auf die Realität des „Geschäfts Sex” im heutigen Pasing werfen.
Vernissage: 29. Oktober, 18 Uhr.