Veröffentlicht am 23.02.2018 00:00

Fünf Monate Faust-Festival in München


Von red
 Faust – einst für die Bühne gemacht, erscheinen der Zerrissene und sein Gegenspieler Mephisto immer wieder auf der Bühne wie hier Bridge Markland in »Faust in the box« am 22. März im Museum of Urban and Contemporary Art.	 (Foto: © Manuela Schneider)
Faust – einst für die Bühne gemacht, erscheinen der Zerrissene und sein Gegenspieler Mephisto immer wieder auf der Bühne wie hier Bridge Markland in »Faust in the box« am 22. März im Museum of Urban and Contemporary Art. (Foto: © Manuela Schneider)
Faust – einst für die Bühne gemacht, erscheinen der Zerrissene und sein Gegenspieler Mephisto immer wieder auf der Bühne wie hier Bridge Markland in »Faust in the box« am 22. März im Museum of Urban and Contemporary Art. (Foto: © Manuela Schneider)
Faust – einst für die Bühne gemacht, erscheinen der Zerrissene und sein Gegenspieler Mephisto immer wieder auf der Bühne wie hier Bridge Markland in »Faust in the box« am 22. März im Museum of Urban and Contemporary Art. (Foto: © Manuela Schneider)
Faust – einst für die Bühne gemacht, erscheinen der Zerrissene und sein Gegenspieler Mephisto immer wieder auf der Bühne wie hier Bridge Markland in »Faust in the box« am 22. März im Museum of Urban and Contemporary Art. (Foto: © Manuela Schneider)

Eine Stadt im Faust-Fieber: Am 23. Februar hat das Faust-Festival München begonnen. Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung hat die Stadt die ersten Höhepunkte dieses gut fünf Monate währenden Festivals erlebt.

> Weiter zum Text…

Faust lockte 250.000 Besucher zum Festival Artikel vom 26.06.2018

Schwabing · Faust als Puppenspiel Artikel vom 26.06.2018: Zum letzten Mal Ende Juni zu sehen

Ausstellung »Faust historisch. Das Drama im Archiv« Artikel vom 11.05.2018: Spannende Spuren hinterlassen

Lesung aus dem Roman »Meister und Margarita« im Rahmen des Faust-Festivals Artikel vom 04.05.2018: Bulgakows skurriles Faust-Abenteuer

München · Vortrag: »Faust« in der NS-Zeit Artikel vom 09.04.2018: Ideologisch umgedeutet

München · Der »Faust« in uns allen Artikel vom 15.03.2018: Festival rund um das Goethe-Drama nimmt auch in den Stadtteilen Fahrt auf

Oberschleißheim · Faust Festival 2018 Artikel vom 05.04.2018

»Faust im Bild«: Ausstellung von Magret Hofheinz-Döring Artikel vom 05.04.2018: Werke, die Lücken füllen

Faust-Festival an der Hochschule für Musik und Theater Artikel vom 03.04.2018: Schumanns Faust-Szenen

München · »Faust«: Benefiztheater für Benachteiligte im Libanon Artikel vom 31.03.2018: Die Mutter aller Stücke

Altstadt · »Faust im Film«: Filmreihe zum Festival bis 11. April Artikel vom 24.03.2018: Regisseur István Szabó zu Gast

Mehr als 200 Partner beteiligen sich an diesem einzigartigen Festival, das die Münchner Kulturszene gemeinsam mit Gastronomen und Hotels präsentiert. »München zeigt fünf Monate lang, was es als Kulturstadt kann. Und bei den über 500 Veranstaltungen ist wirklich für jeden etwas dabei«, sagt Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner, der das Festival zusammen mit Roger Diederen, Direktor der Kunsthalle München, aus der Taufe gehoben hat.

»So etwas hat es bislang noch nicht in dieser Stadt gegeben«, sagt Roger Diederen. »Aus einer Ausstellungsidee ist eine richtige Bewegung von Kulturschaffenden aller Richtungen geworden. Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Das zeigt doch, wie aktuell der ›Faust‹ auch heute noch ist.«

Am 23. Februar hat die Ausstellung »Du bist Faust. Goethes Drama in der Kunst« in der Kunsthalle München, die der Ausgangspunkt des Festivals war, eröffnet. Mehr als 150 Gemälde, Skulpturen, Fotographien und Filme von Künstlern wie Eugène Delacroix bis Robert Mapplethorpe nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch Goethes Drama. Am selben Tag haben sich noch eine Reihe von Ausstellungen angeschlossen, die weitere Facetten des »Faust« präsentieren – vom Museum »Reich der Kristalle« bis zur Kunst-Installation der Erzdiözese München und Freising in St. Margaret. Der Künstler und Bühnenbildner Philipp Fürhofer zeigt im Kaufhaus Ludwig Beck eine Faustische Schaufensterinstallation.

Schon die erste Festivalwoche gibt einen Überblick über die Vielfalt des Programms: von der Aufführung »Faust ohne Worte« aus Dresden über das Fastfood Improtheater bei Hugendubel bis zu der kabarettistischen Faust-Variante in der Lach- und Schießgesellschaft. Sahra Wagenknecht spricht mit Manfred Osten über die Glücksutopie in »Faust II«, der Theaterkritiker C. Bernd Sucher über seine Anti-Leidenschaft für das in seinen Augen überschätzte Werk. Und die Katholische Akademie stellt die Frage nach dem Teufel. Insgesamt gibt es 33 verschiedene Veranstaltungen sowie 16 Ausstellungen und Dauerveranstaltungen in dieser Eröffnungswoche zu sehen, die mit der Eröffnung der Ausstellung »Faust-Welten« im Deutschen Theatermuseum einen weiteren Höhepunkt findet.

Das ganze Veranstal­tungs­pr­ogramm mit rund 500 Veranstal­tungen bis 29. Juli finden Sie im Internet auf www.faustfestival.com

Die erste Festival-Woche:

von »Faust ohne Worte«

bis Sahra Wagenknecht

Neben Ausstellungen und Theatervorführungen finden aktuell auch mehrere Diskussionen und Vorträge rund um das Thema »Faust« statt wie »Suchers Leidenschaften: Faust«, Theaterakademie August Everding am 26. Februar um 19.30 Uhr: Der Kritiker C. Bernd Sucher plant einen Rundumschlag gegen den Faust-Stoff.

»Mephisto theologisch. Gibt es den Teufel wirklich?« in der Katholischen Akademie in Bayern ebenfalls am 26. Februar, bereits um 19 Uhr: Die Theologie im Diskurs mit Kunstgeschichte, Psychologie und Religionswissenschaft.

»Sahra Wagenknecht und Manfred Osten im Gespräch« präsentiert der Kulturkreis Gasteig am 27. Februar um 20 Uhr im Gasteig: Der Schluss von Faust II als noch zu realisierende Glücksutopie vom »Eigentum ohne Gier«?

Am gleichen Tag, 27. Februar, um 19 Uhr in der Monacensia im Hildebrandhaus: Der Teufelspakt. Klaus Mann, Gustaf Gründgens und der ›Mephisto‹-Roman – Schlüsselroman oder Verunglimpfung. Dr. Uwe Naumann spricht über den Skandal eines Romans.

north