Voll im Zeitplan – genaugenommen sogar noch ein paar Tage vor dem avisierten Fertigstellungstermin – sind die Bauarbeiten am ersten, rund sechs Kilometer langen Teilabschnitt der ersten Radhauptverbindung im Landkreis München abgeschlossen worden. Landrat Christoph Göbel, Sauerlachs Erste Bürgermeisterin Barbara Bogner und Oberhachings Erster Bürgermeister Stefan Schelle lobten beim gemeinsamen Pressetermin anlässlich der Fertigstellung vor allem die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Offiziell freigegeben wurde die erste Teilstrecke am 10. Dezember.
Knapp fünf Jahre lang wurde vorbereitet, verhandelt, geplant und am Ende gebaut – jetzt können Bürgerinnen und Bürgern im südlichen Landkreis das Ergebnis dieser Arbeiten nutzen: Das erste Teilstück der neuen Radhauptverbindung zwischen Sauerlach und Deisenhofen ist fertig asphaltiert und ermöglicht ab kommender Woche Fußgängern, Radfahrern und Co. eine schnelle und vor allem bequemere Verbindung zwischen den beiden Gemeinden. Rund fünf Kilometer lang ist der erste Bauabschnitt entlang der Bahnlinie. Hinzu kommt ein etwa ein Kilometer langer Querstich, der auch den Sauerlacher Ortsteil Lanzenhaar an die Radhauptverbindung anbindet. Ein etwa 40 Meter langes Teilstück zum Radweg entlang der M 11 soll die Radhauptverbindung zudem mit dem überörtlichen Radwegenetz verbinden. Der bahnbegleitende Weg wird in einer durchgängigen Breite von drei Metern asphaltiert. Damit wird nun auch eine Schneeräumung im Winter möglich sein, der Weg kann damit künftig ganzjährig und noch komfortabler genutzt werden.
Doch dabei soll es nach dem Willen der Beteiligten nicht bleiben. Ein zweiter Bauabschnitt zwischen Oberhaching und dem Bavaria-Filmgelände wird bereits 2020 realisiert, weitere Streckenteile sind bereits in Planung bzw. Überlegung. Mittelfristig soll so ein Weg entstehen, der von der äußeren Grenze des Landkreises München bis in die Landeshauptstadt führt und auch die übrigen Landkreisgemeinden entlang des Weges anbindet.
Landrat Christoph Göbel freute sich beim Ortstermin über die neue Verbindung, die künftig noch mehr Bürgerinnen und Bürger im südlichen Landkreis auf das Fahrrad locken soll: „Natürlich ist es unser Ziel, dem zunehmenden Verkehrsdruck mit innovativen, neuen Mobilitätsformen zu begegnen und dafür auch die entsprechende Infrastruktur zu errichten. Wir dürfen dabei aber keinesfalls den Bestand außer Acht lassen. Vielmehr müssen wir die bestehende Infrastruktur immer wieder neu unter die Lupe nehmen und so aus- und umbauen, dass sie komfortabel nutzbar ist, um die Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg zu bewegen.“ Insbesondere im Hinblick auf die so dringend benötigten tangentialen Verbindungen gebe es hier viel Potenzial, das – wie im Falle der Radhauptverbindung – zunehmend gehoben werde. Sowohl Göbel als auch Bogner und Schelle betonten darüber hinaus, dass die neue Strecke trotz des Namens „Radhauptverbindung“ ausdrücklich auch für Fußgänger, Tretrollerfahrer und Co. gedacht sei. Auch forst- und landwirtschaftlicher Verkehr dürfe den Weg befahren. Darum appellierten sie eindringlich an die künftigen Nutzer des Weges, die notwendige gegenseitige Rücksicht aufeinander walten zu lassen.
Die Kosten für den ersten Teilabschnitt der Radhauptverbindung belaufen sich auf ca. 2,2 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern fördert die Baumaßnahme nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz.