Vom Feld bis in den Kühlschrank: Lebensmittel gehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette verloren. Laut Schätzungen tragen die Haushalte EU-weit einen Anteil von 53 Prozent an dieser Verschwendung und die verarbeitende Industrie von 19 Prozent. In Bayern enden im Durchschnitt pro Person und Jahr 65 Kilogramm Lebensmittel im Abfall. Von diesen 65 Kilogramm wären wiederum 43 Kilogramm, also zwei Drittel, vermeidbar. In Zahlen ausgedrückt landen in Bayern jährlich 200 Euro in Form von vermeidbaren Lebensmittelabfällen im Müll.
Unter dem Motto „Zammakocht“ wurde vergangenen Samstag in der Amisiedlung im Fasangarten ein schönes Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung gesetzt.
Der „Siedlerverein am Perlacher Forst“, die Bürgerinitiative "Amisiedlung“ und Vineyard München e.V. luden am Nachmittag alle ein, um die von den zahlreichen Lebensmittelretter aus dem Fasangarten geretteten Lebensmittel gemeinsam in schmackhafte Gerichte zu verwandeln und in der anschließenden geselligen Runde gemeinsam zu essen sowie sich der Problematik der Lebensmittelverschwendung bewusst zu werden und auszutauschen.
Zahlreiche Interessierte ‒ etwa 100 Personen ‒ folgten der Einladung in den Fasangarten. "Die Aktion war überwältigend, es waren sehr viele Menschen vor Ort und haben mit gekocht und gegessen", berichtet Tom Majer Mitinitiator von der Bürgerinitiative Amisiedlung. Aus den geretteten Lebensmitteln entstand ein vielfältiges Büfett aus gekochtem Wirsinggemüse, Pizza, Flammkuchen, Gemüsesuppe, Currygemüse, Kartoffelsuppe, Schokospieße, Waffeln, gegrilltes Gemüse, aufgeschnittenes Gemüse, Obstsalat, selbstgemachte Zitronenlimonade sowie frische Smoothis. Aus den übrig gebliebenen Früchten wurde kurzerhand Marmelade zum mitnehmen hergestellt. Und die übrig gebliebenen Lebensmittel konnten am Ende der Veranstaltung von jedem mitgenommen werden, so dass nichts im Mülleimer landete.
"Wir waren von dem Feedback der anwesenden überwältigt. Vielen Menschen wurde an diesem Tag bewusst was in unserer Stadt an Lebensmitteln eigentlich im Müll landen würde", so Majer. Nach dem großen Erfolg verriet Majer: "Wir beraten bereits jetzt über eine Wiederholung so einer Aktion, vermutlich während der Weihnachtszeit."