Keine Chance für Langfinger
Den 9. Oktober sollte man sich Rot im Kalender anstreichen, denn dann ist ROSI wieder beim Wochenmarkt am Mangfallplatz von 13 bis 16 Uhr zu Gast. ROSI ist der rollende Sicherheitsbus der Polizei, hier bekommen interessierte Bürger Informationen aus erster Hand, wie man sein Zuhause effektiv vor ungebetenen Gästen schützen kann. Auch wenn es derzeit noch ruhig ist, steht die heiße Phase in Sachen Einbruch noch bevor, spätestens wenn die Tage wieder kürzer werden. Eben diese früh einsetzende Dämmerung nutzen Einbrecher, um unbemerkt in das Objekt ihrer Begierde zu gelangen. Zwar sind die Zahlen für den gesamten Münchner Raum was Einbrüche anbelangt, rückläufig, doch kann Polizeihauptkommissar Dieter Heumann von der PI 23 in der Chiemgaustraße beileibe keine Entwarnung geben. Sorgen bereiten der Polizei darüber hinaus die steigenden Zahlen beim Diebstahl von motorisierten Zweirädern, die ins Visier der Diebesbanden geraten sind. „Auch wenn die Maschine abgesperrt auf der Straße steht, ist das für die organisierten Verbrecher kein Problem. Mit der entsprechenden Ausrüstung haben die innerhalb von drei Minuten ein solches Motorrad in ihren Lieferwagen eingeladen und sind schon wieder weg, erklärt der Erste Polizeihauptkommissar Helmut Biermeier. Die Motorräder werden oftmals gar nicht im Ganzen ins Ausland verbracht, sondern vielmehr in Werkstätten vor Ort zerlegt und die Einzelteile dann verkauft. „Dann wird es schwer nachzuweisen, woher die Teile genau stammen, erläutert Helmut Biermeier weiter. Sinnvoll ist es deshalb seine Maschine oder sein teures E-Bike registrieren zu lassen, damit im Zweifelsfall geklärt werden kann, wohin es gehört. „Wer sein Motorrad oder teures E-Bike nicht in einer Garage abstellen kann, dem sei angeraten, dieses nicht einfach nur abzusperren, sondern es beispielsweise an einer Stange oder einem unbeweglichen Gegenstand zu befestigen. Umso schwerer den Langfingern die Tat gemacht werde, umso eher werden sie sich einem anderen Objekt zuwenden«, lautet die Erfahrung der Polizei. So gibt es ebenso einfache Regeln, die es den Einbrechern schwer machen, in die eigenen vier Wände einzubrechen. Dazu gehöre es auch, Gartengerätschaften und vor allem Leitern nicht einfach im Garten offen zugänglich zu lagern. Leitern sollte man im Schuppen oder im Keller aufbewahren oder wenigstens anketten. Denn sonst wird auch ein gekipptes Fenster im 1. Obergeschoss zum schnellen Einstieg für Langfinger. Ein gekipptes Fenster ist für einen Einbrecher kein Hindernis, in Sekunden ist dieses aufgehebelt. Aber auch geschlossene Fenster, die nicht über ein Pilzkopfsystem verfügen, sind in Minutenschnelle aufgebohrt. Wichtig ist es auch einen guten Kontakt zur Nachbarschaft zu pflegen. Es ist gut, sich mit Nachbarn abzusprechen, damit diese während der Urlaubszeit ein Auge auf die Wohnung des anderen haben. Im Verdachtsfall, beispielsweise, wenn verdächtige Geräusche aus der Wohnung dringen oder fremde Menschen ums Anwesen schleichen, sollte man immer die Telefonnummer 110 wählen, so ist der schnellstmögliche Einsatz garantiert. »Es empfiehlt sich auch, wenn möglich, Kennzeichen von verdächtigen Autos oder Täterbeschreibungen zu notieren, so Dieter Heumann weiter. Jeder konkrete Hinweis hilft der Polizei dabei die Täter zu überführen. Dabei muss sich der Anrufer keine Sorgen machen, sollte sich herausstellen, dass kein Einbruch vorliegt. »Lieber einmal zu viel die Polizei rufen, als einmal zu wenig«, lautet die Devise.
06.11.2020 06:25 Uhr
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