Im Dezember 2017 ist das ehemalige Sozialzentrum Giesing in den AWO-Föhrenpark (Lincolnstraße 82) gezogen. Die neu gebaute Einrichtung betreut 133 Bewohner stationär und hat 15 Appartements für Betreutes Wohnen.
Die starke Einbindung in die Natur zeigt sich an der Architektur des Hauses, das um die vorhanden Föhren gebaut wurde und durch Grünanlagen geprägt ist. Passend dazu hat die Arbeit der Einrichtung eine naturheilkundliche Ausrichtung. Wie schon vor dem Umzug werden die Bewohner regelmäßig durch Klinikclowns besucht.
In einem Gespräch mit Brigitte Simon-Beck, der Leiterin des Betreuten Wohnens, und Anita Niedermeier, die die Klinikclowns finanziell unterstützt, ergab sich die Möglichkeit, mehr über das Projekt zu erfahren. Bunte Clowns und das in einem Pflegeheim? Zu Beginn der Zusammenarbeit am Rosenmontag 2007 stand Brigitte Simon-Beck dieser Idee noch skeptisch gegenüber. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Klinikclowns änderte sich ihre Meinung aber schnell.
Der regelmäßige Besuch alle zwei Wochen gibt den Pflegebedürftigen die Möglichkeit, Ablenkung vom Alltag im Pflegeheim zu erhalten. Die bunte Kleidung und das spielerische Auftreten ermöglichen es den Klinikclowns, eine Beziehung zu den Bewohnern aufzubauen, die dem Pflegepersonal so nicht möglich ist. Diese ist durch eine Leichtigkeit geprägt, die auch durch ein fehlendes Abhängigkeitsverhältnis zu erklären ist.
Das Angebot ist für die Bewohner freiwillig. Das Auftreten der Klinikclowns als Pärchen ermöglicht es ihnen, zunächst nur zu beobachten und selbstständig zu entscheiden, ob sie sich beteiligen möchten. Das dadurch entstehende Vertrauen zeigt sich daran, dass die Klinikclowns auch Sterbeprozesse begleiten.
Wichtig sind Gespür und Sensibilität
Um diese besondere Beziehung möglich zu machen, müssen die eingesetzten Klinikclowns bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Einerseits wird bei allen Teilnehmern eine künstlerische Ausbildung und Teamfähigkeit vorausgesetzt. Andererseits wird darauf geachtet, dass die Künstler das notwendige Gespür und die Sensibilität für den Umgang mit den Pflegebedürftigen aufweisen.
Wie wichtig diese Voraussetzungen sind, wurde bei dem an das Gespräch anschließenden Begleiten der beiden
Klinikclowns Duda und Mariechen deutlich.
Die Bewohner begrüßten die vertrauten Klinikclowns schon auf den Gängen, sangen mit ihnen und machten Späße. Besonders fiel Anita Niedermeier die Empathie Fähigkeit und Improvisationskunst der Clowns auf, für die sie ihre Bewunderung ausdrückte.