Veröffentlicht am 28.01.2012 00:00

München · Thema „Virtuelle Behördengänge“


Von red

Mit einem Klick ins Rathaus – klingt gut, ist es aber nur bedingt. Bürger können im Internet die Hundesteuer anmelden und ihren Bedarf an Mülltonnen angeben – großartig! Doch wenn ich einen neuen Ausweis brauche, muss ich nach wie vor im Wartebereich des Kreisverwaltungsreferats ausharren, bis meine Nummer aufgerufen wird.

Denn alle Anträge, die bezahlt werden müssen oder eine Unterschrift benötigen, müssen immer noch ausgedruckt, signiert und per Post verschickt werden.

München steht mit seinen virtuellen Behördengängen ganz am Anfang des eletronischen Bürgerservice. Ich erwarte von meiner Stadt mehr, als im Internet Anträge zur Verfügung zu stellen oder neue Öffnungszeiten zu veröffentlichen.

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Und nicht nur die Bürger, auch Unternehmen und Investoren schätzen schnelle und kostengünstige Dienstleistungen von Behörden. E-Government ist ein entscheidender Faktor im weltweiten Standortwettbewerb und sollte für eine Stadt wie München zentrale Zukunftsaufgabe sein.

Doch trotz des Fortschritts ist Vorsicht geboten: Der Service der Stadt soll erweitert, nicht ersetzt werden. Die Verwaltung darf nicht komplett ins Internet verlagert werden. Menschen, die lieber persönlich im Rathaus einen Antrag ausfüllen möchten, sollten dies auch weiterhin tun können. Der Schlüssel liegt in einer Mischung aus persönlicher und virtueller Verwaltung. So seh ich das.

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