Veröffentlicht am 29.03.2012 00:00

Haidhausen · Elternbeirat ist entsetzt


Von red
Die Tagesheimschule an der Hochstraße soll in eine Ganztagsgrundschule umgewandelt werden.	 (Foto: js)
Die Tagesheimschule an der Hochstraße soll in eine Ganztagsgrundschule umgewandelt werden. (Foto: js)
Die Tagesheimschule an der Hochstraße soll in eine Ganztagsgrundschule umgewandelt werden. (Foto: js)
Die Tagesheimschule an der Hochstraße soll in eine Ganztagsgrundschule umgewandelt werden. (Foto: js)
Die Tagesheimschule an der Hochstraße soll in eine Ganztagsgrundschule umgewandelt werden. (Foto: js)

Der Elternbeirat der Tagesheimschule an der Hochstraße ist empört. Auf der Freifläche der Einrichtung soll nämlich die Grundschule des geplanten Neubaugebiets auf dem ehemaligen Gelände der Paulanerbrauerei errichtet und eine rhythmisierte Ganztagsschule eingeführt werden.

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Damit werde ein Schulkonzept zerstört, das sich seit 50 Jahren bewährt habe, klagte Angela Wanke-Schopf, die Vorsitzende der Elternvertretung, auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5). Auch der BA lehnt das Projekt ab. Das Referat für Bildung und Sport hält einen Erweiterungsbau sowie die Einführung der neuen pädagogischen Ausrichtung jedoch für die beste Lösung.

Sie sei »entsetzt« über das Vorhaben der Stadt, sagte Wanke Schopf: »Wir werden alles tun, damit unsere Schule nicht kaputt gemacht wird.« Bislang werden die Schüler dort bis 13 Uhr unterrichtet, danach findet die Betreuung im Tagesheim statt. Dies könnte sich im Zuge der Bebauung des Paulanerareals ändern. Die Grundschüler der neuen Siedlung sollen in der Einrichtung untergebracht werden und der Betrieb auf die in ganz Bayern vorgesehene Ganztagsschule umgestellt werden, bei der die Schüler bis zum Nachmittag unterrichtet werden, aber mehrere große Pausen haben. Zudem soll die Mittelschule ausgegliedert werden.

Sowohl die Eltern wie auch die Lehrerschaft seien erstaunt, wie intransparent das Referat für Schule und Sport mit dem Vorhaben umgehe, sagte Sabine Rinnberger, Anwohnerin der Au und Schülermutter. Bis zur öffentlichen Informationsveranstaltung Mitte März im Landratsamt sei nichts von den Plänen bekannt gegeben worden. Doch auch das Bauprojekt ist unerwünscht. »Die Kinder haben Angst, dass ihre Grünfläche bebaut wird, und auch die Eltern wollen das nicht«, mahnte ein Schülervater.

Schlechte Aussichten auf Erhaltung

Der BA sagte den Eltern zwar grundsätzlich seine Unterstützung zu und beantragte, eine eigene Grundschule auf dem Gelände des Neubaugebiets zu errichten. Jedoch räumte Adelheid Dietz-Will (SPD), die Vorsitzende des Stadtteilparlaments, ein, die Stadt habe sich bereits gegen den Erhalt der Schule ausgesprochen. Siegfried Trautmannsberger vom Referat für Bildung und Sport hatte bereits beim Informationsabend im Landratsamt erklärt, die Tagesheimschule zu einer Grundschule mit rhythmisiertem Ganztagsunterricht umzuwandeln und die Mittelschule in die Schule an der Weilerstraße auszugliedern, sei die wirtschaftlichste Lösung: »Je größer eine Schule ist, desto besser die Ausstattung und umso mehr Lehrerstunden gibt es.« Zudem sei das pädagogische Konzept des Ganztagbetriebs nur mit dieser Lösung umsetzbar.

Dietz-Will empfahl dem Elternbeirat allerdings, sich noch einmal direkt an das Referat für Bildung und Sport zu wenden. Der BA werde sein Bestes versuchen, jedoch müssten die Bürger die Angelegenheit »selbst in die Hand nehmen«, riet auch ihr Stellvertreter Werner Walter (Grüne). Für den Fall, dass die Stadt die Schule der Siedlung tatsächlich in die Tagesheimschule integriert, fordert der BA, die so gewonnenen 1,5 Hektar Fläche auf dem Neubaugebiet zusätzlich für geförderten Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Julia Stark

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