»Der Wedekindplatz ist ein Schandfleck für Altschwabing«, klagt Werner Lederer-Piloty (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12). Schon seit Jahrzehnten setzt sich das Stadtteilparlament für eine Umgestaltung der Fläche ein.
Artur-Kutscher-Platz
Schwabing · Artur-Kutscher-Platz Wie gehts weiter mit dem Schwabinger Artur-Kutscher-Platz
2010 beschloss der Stadtrat, das Projekt zu realisieren doch passiert ist seither noch nichts. Das Baureferat versichert indes, dass 2013 nun endlich mit der Aufwertung des Areals begonnen werden soll.
»Schämen« müsse man sich für den Platz an der Kreuzung der Feilitzsch- und der Occamstraße, rügt Lederer-Piloty. An den Wochenenden sei der Ort meistens »flächendeckend voll mit Müll«, kaum jemand wolle sich dort aufhalten. Auch die Stadt sei sich des Problems bewusst. Bestrebungen, den Platz zu verschönern, gebe es bereits seit den 1980er Jahren: »Aber die Pläne schlummern in den Schubladen der Behörden.«
Tatsächlich verwirklicht werden soll die Maßnahme nun im Zuge der Sanierung der Feilitzschstraße. Das Kopfsteinpflaster dort ist nämlich nicht mehr verkehrssicher, deshalb muss die Fahrbahn einen neuen Belag erhalten. Lederer-Piloty fürchtet jedoch, dass die Verwaltung die Neugestaltung des Platzes nun im Alleingang vornimmt und die Wünsche der Bürger nicht ausreichend berücksichtigt. So sei etwa das Anliegen des BA s, auf eine Bordsteinkante zu verzichten und den Gehweg auf einer Ebene mit der Fahrbahn zu errichten, wieder verworfen worden. In älteren Entwürfen sei diese Idee aufgenommen worden, doch inzwischen sei der Vorschlag am Widerstand des Kreisverwaltungsreferats (KVR) gescheitert.
Um den Bürgern mehr Mitspracherechte einzuräumen, fordert der BA einen Architektenwettbewerb für das Projekt. Man müsse den Anwohnern zumindest mehrere Varianten der Platzgestaltung zeigen, so Lederer-Piloty: »Wir wollen mitreden.« Das Baureferat betont jedoch, man werde, was das künftige Aussehen des Platzes angehe, »an der Beschlussfassung von 2010 festhalten«. Ob es einen Architektenwettbewerb geben wird, sei »noch nicht abschließend entschieden«, berichtete die Sprecherin Cornelia Unterhuber. Derzeit werde der Zustand der Bäume geprüft, Ergebnisse lägen jedoch noch nicht vor. Wenn die Fläche neu gepflastert werde, seien Fällungen nötig, erklärt Lederer-Piloty, der hauptberuflich Architekt ist. Das Wurzelwerk werde durch die Arbeiten so stark beschädigt, dass die Bäume nicht erhalten werden könnten. Stattfinden soll die Platzverschönerung laut Baureferat im kommenden Jahr. Der BA-Chef hingegen rechnet mit weiteren Verzögerungen: »Das kann noch bis 2020 dauern.« Zeitspannen von zehn Jahren bis zur Umsetzung von Stadtratsbeschlüssen seien keine Seltenheit. Julia Stark