Veröffentlicht am 06.11.2012 00:00

Au · Bürger beteiligen


Von red
Stadtbaurätin Elisabeth Merk (oben, 2. von rechts) versprach bei der Diskussion zur Bebauung des Paulaner-Geländes, dass die Bürger stark eingebunden würden. 	 (Foto: js)
Stadtbaurätin Elisabeth Merk (oben, 2. von rechts) versprach bei der Diskussion zur Bebauung des Paulaner-Geländes, dass die Bürger stark eingebunden würden. (Foto: js)
Stadtbaurätin Elisabeth Merk (oben, 2. von rechts) versprach bei der Diskussion zur Bebauung des Paulaner-Geländes, dass die Bürger stark eingebunden würden. (Foto: js)
Stadtbaurätin Elisabeth Merk (oben, 2. von rechts) versprach bei der Diskussion zur Bebauung des Paulaner-Geländes, dass die Bürger stark eingebunden würden. (Foto: js)
Stadtbaurätin Elisabeth Merk (oben, 2. von rechts) versprach bei der Diskussion zur Bebauung des Paulaner-Geländes, dass die Bürger stark eingebunden würden. (Foto: js)

Bei einer Podiumsdiskussion im Pfarrsaal von Mariahilf haben Vertreter der Stadt, Investoren und Experten kürzlich den Bürgern das Bauprojekt am ehemaligen Paulanergelände in der Au noch einmal vorgestellt. Stadtbaurätin Elisabeth Merk kündigte an, die Bevölkerung werde bei den Planungen stärker eingebunden als üblich.

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Adelheid Dietz-Will (SPD), die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5), rügte indes, die Anliegen des Stadtteilparlaments seien bislang kaum berücksichtigt worden.

Bei der Schaffung der neuen Wohngebiete auf dem Brauereiareal an der Welfenstraße, der Regerstraße und der Ohlmüllerstraße werde die Meinung der Bürger erstmals innerhalb des laufenden Verfahrens mit einfließen, sagte Merk. Die Bevölkerung habe nun die Möglichkeit, sich rechtzeitig zu äußern, »und nicht erst dann, wenn schon alles entschieden ist«. Konkret bedeutet dies: Das Preisgericht des Architektenwettbewerbs wählt statt eines einzelnen Gewinners vier bis fünf Entwürfe aus. Diese werden anschließend in Workshops mit den Bürgern diskutiert und deren Anliegen in die Überarbeitung der Planungen mit aufgenommen.

Dieses Wettbewerbsverfahren sei in ganz Deutschland einmalig, sagte Andreas Garkisch, Architekt und Mitglied des Preisgerichts. Die Vorstellungen und Ängste der Bevölkerung zu erfahren sei wichtig, aber auch eine große Herausforderung: »Für mich ist das ein spannendes Experiment.«

Der Sachverstand der Bürger ist gefragt

Allerdings stoße die neue Vorgehensweise nicht überall auf Zustimmung, räumte sein Kollege Andreas Hild ein: »Die Architektenkammern sind nicht unbedingt dafür.« Er selbst sei jedoch ein klarer Befürworter der neuen Methode: »Wir brauchen den Sachverstand der verschiedenen Gruppen, sowohl der Fachleute, als auch der Bevölkerung.« Die Bürgerbeteiligung gehe damit deutlich über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus, betonte Jürgen Büllesbach von der Bayerischen Hausbau GmbH, die als Bauherr fungiert.

Abgelehnte Anträge kommen noch einmal auf den Tisch

Mit der bisherigen Einbindung der Bevölkerung ist Dietz-Will allerdings nicht zufrieden. Nahezu alle Anträge des Stadtteilparlaments zu dem Thema, bei denen der BA auch zahlreiche Forderungen aus den Bürgerversammlungen aufgegriffen habe, seien von der Stadt abgelehnt worden, klagte sie: »Das ist eine Entwertung unserer ehrenamtlichen Arbeit.« Lediglich den Wunsch der Anwohner, keine Hochhäuser an der Isarhangkante zu errichten, habe man durchsetzen können. Nun werde man die zurückgewiesenen Anträge jedoch noch einmal neu beleben. Gefordert hatte der BA unter anderem eine Erhöhung des geförderten Wohnraums um bis zu 50 Prozent, eine Orientierung der Gebäudehöhen an den jeweils umliegenden Häusern sowie die Einrichtung eines Stadtplatzes als Treffpunkt für die Bewohner. Julia Stark

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