Die Ortsumgehung von Dietersheim ist von den Bürgern schon lange ersehnt, wurde aber vom Bund nie realisiert. Nun soll in drei Jahren die B11 zur Staatsstraße herabgestuft werden, vor der Übertragung vom Bund auf das Land Bayern fordert der Freistaat eine Sanierung der Straße.
Wenn aber die Straße saniert wird, wäre die Chance für eine Umgehungsstraße dahin, die Gemeinde will nun bei der Obersten Baubehörde erwirken, statt das Geld in die Sanierung lieber in eine Ortsumgehung zu stecken. Die Gemeinde könnte dann, wenn die Umfahrung gebaut ist, die bestehende Ortsdurchfahrt von Dietersheim als Gemeindestraße übernehmen und eine maßvolle Sanierung vornehmen.
Seit Jahren aber kümmert sich Berlin nicht mehr um die Straße, eben weil sie an das Bundesland Bayern abgegeben werden soll und Bayern kümmert sich nicht darum, weil sie ihr eben noch nicht gehört. Ein beispielhafter Fall für Riemensberger, dass nichts passiert, wenn sich Zwei nicht einig sind. Zwei Vertreter des Staatlichen Bauamtes Freising waren in der Sitzung anwesend, Joachim Höpp, erklärte, dass der Freistaat die Straße nur in einem einwandfreien Zustand übernehme, was derzeit aber überhaupt nicht der Fall ist. Die Entwässerung entspreche nicht den Vorgaben und auch die Decke und Tragschichten müssten unbedingt erneuert werden. Ein weiteres Problem sei, dass keinerlei Gelder im Etat des Freistaats für eine Umgehung eingestellt seien, seinen Schätzungen nach würde diese bis zu 20 Millionen Euro kosten. »Da kann ich Ihnen nur den Rat geben, beim Innenministerium direkt vorstellig zu werden.« Bayern sei im Moment jedenfalls nicht daran interessiert, eine Umfahrung zu planen. Diese Haltung titulierte Gemeinderat Hans Grassl (FW) aus Dietersheim als »überzogenen Bürokratismus«, »warum sollen wir eine Straße sanieren, die doch keiner mehr will«, fragte er in die Runde. Gar »einen Schildbürgerstreich« nannte es Edmund Conen (SPD), und forderte die Verwaltung auf, »diese Angelegenheit zu regeln«.
Bürgermeister Riemensberger betonte, dass nun der richtige Zeitpunkt sei, »das Thema Umfahrung neu zu bewerten« und verwies auf Verkehrszählungen und -gutachten, die belegen, dass der Verkehr aus Norden kommend, zu 93 Prozent als Durchgangsverkehr einzuordnen sei. »Wir müssen nun das Geld in die richtigen Kanäle leiten, schließlich bemühen wir uns bereits seit Jahren in vielen Gesprächen, und das ist protokolliert um eine vernünftige Lösung.« Die Räte beantragten, beim Freistaat vorstellig zu werden, die Umfahrung als Staatsstraße unter der für die Sanierung bereitgestellten Mittel zu erstellen. bb