Es hat ein bisschen was vom Schlaraffenland-Märchen, die essbare Stadt Andernach. Denn dort an Rhein und Eifel dürfen die Bürger kostenlose ernten, was in Bioqualität in Grünanlagen wächst.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer
Der Asiatische Laubholzbockkäfer Themenseite zum meldepflichtigen, im Münchner Umland aufgetauchten, asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis, abgekürzt: ALB)
Das Modellprojekt ist Vorbild und funktioniert, ganz ohne den anfangs befürchteten Vandalismus. Die Bevölkerung erfreut sich am Gemüse aus Parks und ist mit in die Gartenarbeiten einbezogen. Auch Langzeitarbeitslose finden hier neue Aufgabenfelder. »Ein sehr stimmiges Konzept, das grundsätzlich zur Nachahmung einlädt«, erkennt auch das Münchner Baureferat an.
Eine Umsetzung für München hält man allerdings nicht für finanzierbar. Es gäbe aber bereits, gerade im 15. Stadtbezirk, beispielhafte Projekte mit zwei Krautgärten auf städtischen Gütern. Diese können Bürger zu einem sehr niedrigen Pachtzins bewirtschaften. Damit will sich aber der Grüne Herbert Danner nicht geschlagen geben. Bei den ohnehin notwendigen Ersatzpflanzungen im Riemer Park drängt er auf Obstbäume. »Hierfür stehen sicher Anwohner als Baumpaten zur Verfügung«, glaubt er.
In der Zwischenzeit sind freiwillige Helfer aber auch an anderer Stelle gefragt: Denn die Angst vor dem asiatischen Laubholzbockkäfer geht um. Im östlichen Landkreis hat der Käfer aus Ostasien bereits über 1.000 Baumfällungen verursacht. Er legt Eier in Laubbäume ab, aus denen bald Larven schlüpfen, die sich ins Innere des Baums fressen und ihn mit ihren Gängen stark schädigen. Der Saftstrom im Baum wird unterbrochen und die Bäume können absterben. Erst nach zwei Jahren erfolgt die Verpuppung und neue Käfer schlüpfen. Dann ist es aber leider zu spät. Außer Fällung der Bäume im Umkreis von 100 Metern und Verbrennung des Holzes ist keine andere Maßnahme oder Prävention möglich.
»Wir hatten in München bereits einen Verdachtsfall in Schwabing, der sich aber zum Glück nicht bestätigt hat«, so Karla Schilde, Pressesprecherin im Planungsreferat. »Bisher sind die Münchner Grünanlagen nicht befallen. Weil es keine Prävention gibt, kontrollieren wir gemeinsam mit Revierförstern und Freiwilligen ständig die Bäume und suchen nach Bohrgängen des Käfers.« Auch im Riemer Park ist man auf Unterstützung durch Bürger angewiesen, die angeblich für die Suche nach dem Käferbefall geschult werden. bus