Veröffentlicht am 28.05.2014 00:00

Paulanergelände: Bürgeranliegen werden berücksichtigt


Von red

Vertreter der Stadt München und der Immobilienfirma Bayerische Hausbau haben kürzlich im Pfarrsaal von Mariahilf den aktuellen Stand zur Bebauung des Paulanergeländes in der Au vorgestellt.

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Aufgegriffen wurden die Forderungen der Bürger, die Geschosse der Hochhäuser zu reduzieren und den Anteil an gefördertem Wohnraum zu erhöhen. Umstritten ist indes der geplante Verwaltungsbau der Brauerei. Außerdem befürchten die Anwohner eine Zunahme des Parkdrucks. Das Neubaugebiet, das auf den Flächen an der Welfenstraße, der Regerstraße und der Ohlmüllerstraße entstehen soll, stößt bei den Bürgern noch immer auf reges Interesse. Gekommen waren zu der Informationsveranstaltung mehr als 150 Gäste.

Die Sitzplätze im Saal reichten nicht aus, einige Besucher mussten den Ausführungen von Andreas Uhmann vom Planungsreferat und Jürgen Büllesbach von der Bayerischen Hausbau im Stehen zuhören. Seit 2012 werden die Bürger an dem Bauvorhaben beteiligt, zwei zentrale Anliegen der Bevölkerung wurden inzwischen in den Planungen berücksichtigt. In den Baugebieten an der Regerstraße, der Hochstraße und der Welfenstraße werde man die Zahl der Stockwerke der dort ursprünglich vorgesehenen Hochhäuser von zehn auf acht Geschosse verkleinern, kündigte Büllesbach an.

Ausgeweitet werden soll auch der Anteil an günstigen Wohnungen wie Genossenschaftsbauten. Bislang sollte dieser bei 30 Prozent liegen. Wie hoch er tatsächlich sein wird, ist noch offen. Derzeit werde darüber verhandelt, sagte Uhmann. Voraussetzung für die Erhöhung des geförderten Wohnungsbaus sei jedoch, dass die Stadt die Grundstücke dafür zu üblichen Marktpreisen erwerbe, erklärte Büllesbach.

Unzufrieden waren die Gäste mit dem Entwurf des Verwaltungsgebäudes von Paulaner, das als Neubau in den denkmalgeschützten Zacherlbau integriert werden soll. »Damit tut man dem Zacherlbau Gewalt an«, klagte Anwohner Andreas Bohl. Im Preisgericht sei die Denkmalschutzbehörde vertreten gewesen, räumte Büllesbach ein: »Eine Historisierung des Hauses wäre möglich gewesen, aber das hat man nicht gemacht.« Für die Gestaltung des Gebäudes sei sein Unternehmen jedoch nicht zuständig – dies liege in der Verantwortung von Paulaner. Sorge wegen der Stellplatzsituation äußerte eine Anwohnerin aus der Falkenstraße. »Schon jetzt parken die Leute beim Tierpark«, meinte sie.

Durch das Neubaugebiet werde sich die Lage weiter verschärfen. Zusätzliche Parkplätze in Tiefgaragen seien jedoch teurer als Stellplätze am Bürgersteig, sagte Büllesbach: »Man muss sie für 50 Euro im Monat vermieten, damit es rentabel ist.« Dies sei »ein reales Problem«, räumte Uhmann ein. Jedoch könne die Stadt keine neuen Straßen bauen, nur um Parkplätze zu schaffen. Julia Stark

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