Zwei kapitale Sorgen plagen derzeit die Verwaltung in Unterhaching: Die zukünftige Unterbringung von Asylsuchenden und fehlendes Betreuungspersonal in den Kindergärten der Gemeinde. Zwei Themen, die im Verlauf der Bürgerversammlung mehrfach thematisiert wurden.
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Nur knapp 70 Bürger waren ins Kubiz gekommen, um an der Info-Veranstaltung der Gemeinde teilzunehmen. Damit setzte sich der Negativtrend der letzten Jahre fort.
Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) hatte dennoch ein allumfassendes Info-Paket geschnürt. Gekommen waren ebenfalls Polizeichef Stefan Schraut sowie erstmals auch Landrat Christoph Göbel (CSU). Für den Landrat, Nachfolger von Johanna Rumschöttel, war die Bürgerversammlung in Unterhaching eine Premiere. Der 39-Jährige verwies auf die Kernthemen der nächsten Jahre, zu denen Schaffung von bezahlbarem Wohnraum aber auch die Unterbringung von Asylsuchenden zählten. 650 Menschen hätten derzeit bereits im Landkreis Unterkunft gefunden, mehr als 1.000 kämen bis Jahresfrist, darunter auch viele Kinder. »Nur in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ist die Unterbringung möglich«, so Göbel. Entsprechend werde man sich auch mit Unterhaching verständigen.
So hakte Dr. Hubert Brosseder vom Helferkreis Asyl nach, was in der Gemeinde unternommen werde, um die Unterbringung dieser Menschen sicherzustellen. Bürgermeister Wolfgang Panzer antwortete, das Grundproblem sei schlicht fehlender Wohnraum. Momentan gäbe es keine geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten. Sämtliche geprüfte Varianten seien bislang an baurechtlichen Belangen gescheitert. Es gäbe zwar noch ein gemeindliches Gebäude in Friedhofsnähe, doch auch dieses müsste erst renoviert werden. Der Gemeinderat habe allerdings zunächst über diese Möglichkeit zu diskutieren. Die Gemeinde rechnet damit, bis 2015 etwa 50 von später etwa 100 Personen aufzunehmen.
Erzieherinnen dringend gesucht
Der Mangel an ausgebildeten Erziehern für die Kinderbetreuung ist ein weiteres Problem, mit dem sich die Gemeinde auf längere Sicht konfrontiert sieht. »Wir könnten sofort 84 vorhandene Kindergartenplätze belegen, aber es fehlt schlicht das Personal«, berichtet Panzer. 235 Anmeldungen stünden 159 vergebenen Plätze entgegen. Trotz freier Plätze konnten 76 dieser Kinder konnten keine Zusage bekommen. So wie auch weitere 20 Kinder, die erst Ende des Jahres das Kindergartenalter von drei Jahren erreichen. Davon ausgenommen sei die optimale Situation im Krippenbereich, wo es sogar noch Plätze gibt. Stefan Weinzierl, ein Vater aus dem Publikum, fragte nach, was denn jetzt mit den betroffenen Kindern passiere. »Sie müssen freilich auf eine Warteliste, während die Verwaltung sich händeringend um Personal bemüht«, antwortete Panzer und ergänzt: »Wir bieten in einer Stellenausschreibung sogar eine Dienstwohnung an«.
Darüber hinaus prüfe das Landratsamt derzeit Möglichkeiten, auch Menschen mit ähnlichen pädagogischen Ausbildungen einzustellen, wie beispielsweise Lehrer. Derzeit würde fachfremdes Personal allerdings nicht anerkannt, was Auswirkungen auf die staatlichen Zuschüsse hätte. »Wir könnten zudem Probleme mit der Betriebserlaubnis bekommen«, befürchtet er. Bis zur Lösung der Problematik müssten die betroffenen Kinder zu Hause betreut werden, bedauert Panzer. K. Kohnke