Man kann es wohl nicht anders bezeichnen als »Fehler im System«. Ein Fehler, den sich der Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer (CSU) jetzt genauer anschauen und im besten Fall beseitigen möchte. Es geht um die ungesicherte Finanzierung des Messie-Hilfe-Telefons.
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Messie-Hilfe-Telefon: Hängepartie um Finanzierung geht weiter Artikel vom 19.11.2015: Wo bleibt die Rettung?
Im August haben wir über die finanziellen Schwierigkeiten des bundesweiten Messie-Hilfe-Telefons des Münchner Vereins H-TEAM e.V. berichtet. An wen auch immer sich der Verein gewandt hat, die Anerkennung für die Arbeit war groß, die Anerkennung einer jeweiligen Verantwortung zur finanziellen Unterstützung war nicht vorhanden. Die Stadt München kann das Projekt nicht fördern und das hat wenig mit gutem Willen als viel mehr mit rechtlichen Vorgaben zu tun weil es sich bei dem Messie-Hilfe-Telefon um ein Angebot handelt, das nur in kleinem Umfang von den Münchner Bürgern genutzt wird.
Der Bund verweist auf die in Gesundheitsfragen zuständigen Länder und stellt dafür finanzielle Mittel zur Verfügung. Diese Aussage hat der H-TEAM e.V. erhalten. Der Freistaat Bayern hat eine Finanzierung des Angebots bisher angelehnt, weil die Hilfe für Betroffene des Messie-Syndroms in den Angeboten der Sozialpsychiatrischen Dienste enthalten sei. Der Haken: Eben diese Sozialpsychiatrischen Dienste haben nach Darstellung von Wedigo von Wedel, Geschäftsführer des H-TEAM e.V., Sozialpädagoge und selbst Berater am Messie-Hilfe-Telefon, in der Vergangenheit selbst mehrfach Unterstützung gesucht, wenn es um einen Fall von unkontrolliertem Sammelzwang ging und zwar beim Messie-Hilfe-Telefon! Weil Unterländer keinen Zweifel an dieser glaubwürdig dargelegten Darstellung hat, will er nun versuchen, eine Lösung zu finden. Seine Ansprechpartner hierbei: Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml und Ministerialrat Dr. Georg Walzel vom Referat Psychiatrie, Sucht, Drogen und AIDS.
Unterländer setzt dabei ganz auf die Einsicht und Erkenntnis, die er bei seinem persönlichen Gespräch am Dienstag beim H-TEAM e.V. hatte: dass der Freistaat besser präventiv Geld in die Hand nimmt, als bei nicht versorgten Fällen die Gesellschaft die oftmals horrenden Folgekosten tragen zu lassen. Denn die liegen erfahrungsgemäß über den ermittelten 12.000 Euro jährlich, die das Messie-Hilfe-Telefon zur Fortführung des Angebots benötigt. cr
Nachtrag 17.11.2015:// In einem offiziellen Schreiben mit Datum 16. November 2015 hat Joachim Unterländer die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) über die Ergebnisse seines Besuchs beim H-TEAM e.V. informiert: »Ich habe mit den Verantwortlichen des Messie-Hilfe-Telefons ein Gespräch in deren Einrichtung geführt, das mich von der Notwendigkeit der Förderung und Unterstützung nochmals überzeugt hat«, schreibt der CSU-Abgeordnete im Wortlaut. Weiter heißt es in dem Schreiben: »Ich bin nachhaltig davon überzeugt, dass eine entsprechende Unterstützung durch den Freistaat Bayern, die für die Sicherstellung der Arbeit erforderlich ist, notwendig ist, um eine vorhandene Lücke im System der psychischen Hilfen zu schließen.« Der Brief schließt mit den Worten: »Ich bitte um positive Entscheidung im Sinne des H-Teams für die Weiterführung des Messie-Hilfe-Telefons.«