Auf der Haidhausener Bürgerversammlung in der vergangenen Woche im Hofbräukeller am Wiener Platz haben sich die Anwohner mit der Verschönerung der Plätze im Viertel, dem öffentlichen Nahverkehr und einem beherzten Appell an den Stadtrat zum geplanten Neubaugebiet auf dem ehemaligen Paulaner-Gelände befasst.
Weitere Artikel zum Thema
Au · Die Paulaner-Brauerei geht - was kommt? Themenseite zur Baufläche auf dem ehemaligen Paulanergelände
Umbau des Wiener Platzes Unendliche Geschichte: Vorstellungen der Bürger nicht berücksichtigt
Gekommen sind zu der Veranstaltung knapp 200 Bürger. Am Donnerstag, 3. März, wird eine Bürgerversammlung in der Au stattfinden.
Einen Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität wünscht sich die Anwohnerin Ute Armanski am Pariser Platz. Der Ort sei Teil des historischen Haidhausens, jedoch sei das Rondell nicht attraktiv gestaltet und werde kaum genutzt, sagte sie. Die Stadt solle nun prüfen, wie sich der Platz verschönern lasse, und dabei auch die Ideen der Bürger berücksichtigen. Denkbar seien etwa ein Obst- und Gemüsestand, ein Beet mit Stuhlgruppen und ein öffentlicher Bücherschrank. Petra Preußer vom Baureferat räumte zwar ein, die Seitenbereiche des Platzes seien erst vor einigen Jahren saniert und die Gehwege verbreitert und mit Fahrradständern ausgestattet worden, die Fläche in der Mitte sei dabei jedoch nicht berücksichtigt worden. »Wir werden uns das anschauen und überlegen, was wir verbessern können«, versicherte sie. Eine Maßnahme, die von der Bürgerin vorgeschlagen wurde, soll indes noch in diesem Frühjahr umgesetzt werden: Der Kiosk am Pariser Platz wird wieder eröffnen.
Über quietschende Trambahnschienen am Johannisplatz klagte Rosemarie Evers. Das Vorbeifahren der Straßenbahnen verursache ein »kreischendes, schmerzendes Geräusch«. Da die Strecke von drei Linien genutzt werde, trete die Lärmbelästigung teilweise im Abstand von zwei bis fünf Minuten auf.
Das Problem sei bekannt, sagte Dominik Fritz von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Insbesondere in den Kurven komme es zu Geräuschentwicklungen. Die MVG werde die Situation vor Ort prüfen und mögliche Defekte reparieren. Komplett behoben werden könne das Quietschen aber nicht, da es sich um einen bauart- und wetterbedingten Effekt handle.
Enttäuscht zeigte sich der Anwohner Andreas Bohl darüber, dass die Stadt auf dem ehemaligen Paulanergelände am Nockherberg keine zusätzlichen Flächen für geförderten Wohnraum ankaufen will. Die Bayerische Hausbau habe ein rund 30.000 Quadratmeter großes Grundstück angeboten, dies sei jedoch abgelehnt worden.
Was tut sich auf dem Paulaner-Gelände?
Dass die Stadt die Chance, auf dem Areal rund 160 sozial geförderte Wohnungen zu errichten, nicht wahrgenommen habe, sei »befremdlich und erschütternd«.
Er fordere den Stadtrat deshalb dringend auf, seine Entscheidung zu überdenken und das Grundstück doch noch zu erwerben. Stadtrat Marian Offmann (CSU), der die Versammlung moderierte, gab jedoch wenig Anlass zur Hoffnung. Aufgrund der guten Lage sei der Preis für die Fläche zu hoch, sagte er. Das Ausmaß an bezahlbarem Wohnraum, den man dort schaffen könne, stehe in keinem Verhältnis zu den Kosten.
Diskutiert werden könnte das Thema noch einmal am Donnerstag, 3. März, wenn sich die Anwohner der Au zur Bürgerversammlung im Pestalozzigymnasium treffen. Beginn ist um 19 Uhr. Julia Stark