Veröffentlicht am 15.04.2016 00:00

München · Projekt Khetni erhält Förderpreis »Münchner Lichtblicke«


Von red
Laudatorin Uta Horstmann, Alexander Adler, Lena Nützel (Koordinierungsstelle Khetni, Madhouse), Natascha Adler und Rainer Burger (Koordinierungsstelle Khetni, Drom Sinti und Roma) bei der Übergabe der Urkunde.	 (Foto: VA)
Laudatorin Uta Horstmann, Alexander Adler, Lena Nützel (Koordinierungsstelle Khetni, Madhouse), Natascha Adler und Rainer Burger (Koordinierungsstelle Khetni, Drom Sinti und Roma) bei der Übergabe der Urkunde. (Foto: VA)
Laudatorin Uta Horstmann, Alexander Adler, Lena Nützel (Koordinierungsstelle Khetni, Madhouse), Natascha Adler und Rainer Burger (Koordinierungsstelle Khetni, Drom Sinti und Roma) bei der Übergabe der Urkunde. (Foto: VA)
Laudatorin Uta Horstmann, Alexander Adler, Lena Nützel (Koordinierungsstelle Khetni, Madhouse), Natascha Adler und Rainer Burger (Koordinierungsstelle Khetni, Drom Sinti und Roma) bei der Übergabe der Urkunde. (Foto: VA)
Laudatorin Uta Horstmann, Alexander Adler, Lena Nützel (Koordinierungsstelle Khetni, Madhouse), Natascha Adler und Rainer Burger (Koordinierungsstelle Khetni, Drom Sinti und Roma) bei der Übergabe der Urkunde. (Foto: VA)

»Münchner Lichtblicke«, das ist der Name eines Förderpreises, der am 5. April wieder vergeben wurde. Als Lichtblick in der Kategorie »Projekte« hat sich das Projekt Khetni erwiesen.

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Insgesamt ist der Preis mit 12.000 Euro dotiert. Eine fünfköpfige Jury entscheidet über die Vergabe in vier Kategorien. Am 5. April fand die Preisverleihung des Förderpreises im festlichen Ambiente des alten Rathauses in München statt. Rund 400 Gäste aus der Münchner Stadtgesellschaft, eingeladen von den Initiatoren, dem Ausländerbeirat München, der Lichterkette e.V. und der Landeshauptstadt München, wohnten der Verleihung bei.

Das Projekt Khetni – ein Kooperationsprojekt der Diakonie Hasenbergl e.V. mit der Madhouse gGmbH – wurde in der Kategorie Projekte als Preisträger ausgewählt. Khetni bedeutet »Miteinander« auf Romanes, der Sprache der Sinti und Roma.

Die Jury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: »Im Projekt Khetni wurden Angehörige der Volksgruppe der Sinti und Roma zu Mediatorinnen und Mediatoren ausgebildet, die an fünf Schulen als Mittler zwischen Schülerinnen und Schülern, Schule und Elternhaus arbeiten. Denn nach wie vor kann man von einer Bildungsmisere der Sinti und Roma sprechen. Zu viele Kinder werden in die Förderschule eingeschult oder verlassen die Mittelschule ohne Schulabschluss, oft mit mangelnden Lese- und Schreibkenntnissen.

Die Mediatorinnen und Mediatoren arbeiten mit hoher Motivation und bringen sich in den Schulen mit großem Engagement ein. Weil sie aus dem Kulturkreis der Familien kommen, werden sie akzeptiert und können in Gesprächen mit den Eltern und Großeltern über deren Belange und die Einbindung in Angebote der Kinder- und Jugendhilfe und der Schule sprechen. Das Projekt trägt dazu bei, dass die Kinder und Jugendlichen Ängste abbauen und wieder gerne zur Schule gehen.«

Jeder ist für sich und sein ­Handeln selbst verantwortlich

In seiner Dankesrede betonte der Mediator Alexander Adler die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der beiden Träger und dem Stadtjugendamt. Auch betonte er die Bedeutung der teilnehmenden Schulen und der guten Zusammenarbeit mit den Rektoren und der Schulsozialarbeit. Vor allem aber hob er die Wichtigkeit der guten Kooperation mit den Sinti und Roma Familien und deren Öffnung für solch ein Projekt hervor. Dies wird als Bildungsaufbruch auf dem Weg zu einer gerechten Bildungsteilhabe gesehen.

Weiter führte Adler aus: »Ich bin selbst verantwortlich für das, was ich tue, und wenn ich mich entsprechend benehme, steht mir alles offen.« Dies wurde ihm als »Ghettokid« im gleichnamigen Verein beigebracht und dies will er nun als Mediator weitergeben.

Unter dem Applaus der Zuschauer richtete er seinen Appell an alle Anwesenden: »Alle, die wir hier sitzen, ziehen am gleichen Strang.« Jeder kann diesen Funken weitergeben, wie er ihm als Jugendlichen im Hasenbergl weitergegeben wurde.

Mit dem »Münchner Lichtblick« werden Initiativen, Projekte, Einzelpersonen und Schulen geehrt, die sich Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entgegenstellen und sich in vorbildlicher Weise für ein friedliches Miteinander, Toleranz und kulturelle Vielfalt einsetzen. Dabei stehen Projekte im Vordergrund, die noch wenig bekannt sind, kreative Lösungsansätze zeigen und die Partizipation von Migrantinnen und Migranten verwirklichen. Die Auszeichnung wird seit 2000 jährlich vergeben.

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