Veröffentlicht am 07.12.2016 00:00

Was der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke für Au-Haidhausen bedeutet


Von red
Wenn der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke beginnt, wird es vor allem rund um den Ostbahnhof zu massiven Einschränkungen kommen.	 (Foto: js)
Wenn der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke beginnt, wird es vor allem rund um den Ostbahnhof zu massiven Einschränkungen kommen. (Foto: js)
Wenn der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke beginnt, wird es vor allem rund um den Ostbahnhof zu massiven Einschränkungen kommen. (Foto: js)
Wenn der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke beginnt, wird es vor allem rund um den Ostbahnhof zu massiven Einschränkungen kommen. (Foto: js)
Wenn der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke beginnt, wird es vor allem rund um den Ostbahnhof zu massiven Einschränkungen kommen. (Foto: js)

Nach jahrelangem Ringen steht nun fest: Die zweite S-Bahn-Stammstrecke kommt. Bis in der Röhre die ersten Züge fahren, müssen die Anwohner im Bereich des künftigen Tunnels aber erst einmal eine Durststrecke überstehen.

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Auch viele Haidhausener werden von den Bauarbeiten betroffen sein. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) plant deshalb, die Bewohner im Rahmen einer außerordentlichen Bürgerversammlung darüber zu informieren, was auf sie zukommt.

Zwei große Kartons Akten umfasst das Thema »Zweite Stammstrecke« inzwischen. »Wir haben das alles da«, sagte die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlaments. Sämtliche Informationen über das S-Bahn-Projekt sind außerdem im Planfeststellungsbeschluss vom vergangenen April enthalten, der unter www.2.stammstrecke-muenchen.de auch im Internet einsehbar ist.

Das Problem: Das Dokument umfasst mehr als 400 Seiten. »Das alles zu lesen, ist nicht zumutbar«, meint die SPD-Fraktionssprecherin Nina Reitz. Allerdings gebe es bei den Bürgern einen hohen Informationsbedarf: »Die Leute wollen wissen, wie viele Laster in der Bauzeit durch ihre Straße fahren.«

Massiv spüren werden das Bauprojekt die Anwohner rund um den Orleansplatz. »Dort wird es am schlimmsten«, warnt Dietz-Will. Mit Belastungen sei nicht nur wegen der Baustelle zu rechnen, sondern auch aufgrund des zusätzlichen Verkehrs: »Über den Ostbahnhof wird alles abtransportiert.« Auf Einschränkungen einstellen müssen sich aber auch die Anwohner der Wörthstraße und des Bordeauxplatzes.

Außerdem werden in Haidhausen mehrere Rettungsausstiege gebaut. Einer davon soll in der Pütrichstraße an der Kreuzung zur Milchstraße, ein weiterer am Haidenauplatz und einer an der Inneren Wiener Straße im Bereich der Praterinsel errichtet werden. »Alle 500 Meter einen Rettungsschacht zu bauen, ist Vorschrift«, erklärte Heinz-Peter Meyer von der SPD.

Über die Details zu dem Bauvorhaben soll die Bürger nun eine Informationsveranstaltung aufklären. Sie habe sich bereits mit den Planern in Verbindung gesetzt. Diese hätten die Bereitschaft signalisiert, mit dem BA zu kooperieren, sagte Adelheid Dietz-Will. Barbara Schaumberger (CSU) räumte zwar ein, dass das Stadtteilparlament die Anwohner vor vier Jahren schon einmal über den Bauablauf im Viertel informiert habe. »Aber das ist so lange her, das wissen die Bürger jetzt nicht mehr.«

Werner Walter (Grüne) betonte, es gehe bei der Veranstaltung keinesfalls um Vorbehalte gegen den zweiten S-Bahntunnel: »Wir wollen nicht so tun, als ob wir das Projekt stoppen könnten. Uns kommt es nur auf den Informationsfluss an.«

Die Sozialdemokratin Barbara-Sylvia Schuster rügte indes, dass dem S-Bahn-Ausbau voraussichtlich zahlreiche Bäume zum Opfer fallen würden. Die Stadt mache es sich mit den Fällungen »sehr einfach«. Meyer allerdings erklärte, Bäume müssten lediglich im Bereich des Sportplatzes an der Lucile-Grahn-Straße weichen.

Verlaufen wird die neue Trasse im Haidhausener Gebiet übrigens vom Ostbahnhof in östlicher Richtung hin zum Leuchtenbergring an der Berg-am-Laim-Straße sowie westlich über den Pariser Platz, die Kellerstraße und den Preysingplatz bis zu den Maximiliansanlagen. Die Bauzeit wird etwa sechseinhalb Jahre dauern. Ein Termin für die geplante Informationsveranstaltung des Bezirksausschusses steht noch nicht fest. Julia Stark

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