Der Sommer heuer hat sich ja ganz gut angelassen mit höchst sonnenbrandverdächtigen Temperaturen und fantastischem Badewetter.
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Entsprechend groß ist auch an schönen Tagen der Andrang am Unterschleißheimer See. Dieser See ist gewissermaßen ein Ergebnis des Baus der A 92 und wurde immer mehr zu einem großen und vor allem beliebten Freizeitgelände ausgebaut. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Sicherheit. Das tragische Unglück vor wenigen Tagen am Karlsfelder See, wo ein junger Mann ertrunken ist, mahnt einmal mehr zu erhöhter Vorsicht. Im Notfall sind die Retter von der Wasserwacht Lohhof zur Stelle.
Fast acht Quadratkilometer ist er groß, bis elf Meter tief, und hat eine Uferlänge von 800 Metern, von denen ein Teil zum Naturschutzgebiet erklärt worden ist. 600 Autoparkplätze sind ein starker Hinweis auf die Bedeutung als Freizeitgelände. Seit 1981 sorgt die Wasserwacht Lohhof, die in einer provisorischen Wachstation und mit einem Ford-Transit den Wach- und Rettungsdienst übernahm, für Sicherheit am Unterschleißheimer See. Die aktuelle Wachstation mit Bootsgarage, Schulungsraum und der Möglichkeit, Erste Hilfe zu leisten, wurde 2009 mit viel Eigenleistungen der Freiwilligen errichtet, finanziert von der Stadt Unterschleißheim und dem Bezirk des Bayerischen Roten Kreuzes. Die Ortsgruppe Lohhof gehört zu den besser ausgestatteten Einheiten der Wasserwacht, das hat aber auch mit dem Einsatzspektrum zu tun, das längst nicht nur auf den See beschränkt ist.
Eine eigene und speziell dafür ausgebildete Gruppe kümmert sich um das Thema »Regatta« mit den speziellen Anforderungen auf der Strecke, die einst für die olympischen Spiele eingerichtet worden ist. Seit 2013 steht Andreas Srb an der Spitze der Ortsgruppe, und er musste die Ortsgruppe gleich in zwei Auswärts-Einsätze führen. Zunächst war dies das Hochwasser im Raum Freilassing. Schon die Anforderung der Lohhofer Helfer und die damit verbundene weite Anreise machen das Ausmaß der Katastrophe klar. Die Mitwirkung beim Katastrophenschutz ist ein Teil der Begründung für die überdurchschnittliche Ausrüstung der Lohhofer. Darin war auch der zweite Einsatz seinerzeit begründet. Zwölf Helfer waren bei einer Großveranstaltung im schweizerischen Luzern im Einsatz.
Dass trotz solcher Einsätze der Wachdienst am Badesee sichergestellt ist, das ist nur einer hohen Mannschaftsstärke und hoher Motivation geschuldet: Vom 1. Mai bis 30. September an jedem Wochenende sowie feiertags, entsprechendes Wetter vorausgesetzt, haben die rund zehn Wachgänger an der Station Dienst. Weit über 4.000 Dienststunden kommen so jährlich zusammen. »Wir könnten sogar noch mehr Wachgänger brauchen«, sagte Vorsitzender Andreas Srb.
Für die Erste Hilfe am und im Wasser stehen den Wasserrettern insgesamt zwei moderne Fahrzeuge, ein Anhänger für die Ausrüstung, sowie vier Boote zur Verfügung. Eine attraktive moderne Ausrüstung hat noch immer Werbewirkung gehabt: So ist die Jugendgruppe nach Vereinsinformationen aktuell 20 Mitglieder stark und wird in verschiedenen Stufen auf ihren Dienst in der Wasserwacht vorbereitet. Aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz. Dennis Poyda und Manuela Srb kümmern sich um die Jugend-Ausbildung. Der Vorsitzende meinte allerdings auf Nachfrage: »Die Kinder sollten schon sicher schwimmen können.« Eine reine Schwimm-Ausbildung könne die Wasserwacht nicht auch noch leisten.
Wer die Wasserwacht in ihrer Arbeit unterstützen möchte, kommt leicht in Kontakt: Die Freiwilligen an der Station seien an Diensttagen jederzeit für Interessierte ansprechbar. kw