Veröffentlicht am 12.10.2017 00:00

Was bewegt Schwabing-West? Bürgerversammlung 2017


Von red
Das Busproblem war eines der Themen bei der Bürgerversammlung. Walter Klein, Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), und Stadtrat Christian Müller führten durch den Abend.      (Foto: Julia Stark)
Das Busproblem war eines der Themen bei der Bürgerversammlung. Walter Klein, Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), und Stadtrat Christian Müller führten durch den Abend. (Foto: Julia Stark)
Das Busproblem war eines der Themen bei der Bürgerversammlung. Walter Klein, Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), und Stadtrat Christian Müller führten durch den Abend. (Foto: Julia Stark)
Das Busproblem war eines der Themen bei der Bürgerversammlung. Walter Klein, Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), und Stadtrat Christian Müller führten durch den Abend. (Foto: Julia Stark)
Das Busproblem war eines der Themen bei der Bürgerversammlung. Walter Klein, Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), und Stadtrat Christian Müller führten durch den Abend. (Foto: Julia Stark)

Auf der Bürgerversammlung des Stadtbezirks Schwabing-West in der vergangenen Woche in der Kreuzkirche haben sich die Teilnehmer vor allem mit den Themen Wohnen und Verkehr befasst.

Sorge bereitet den Bürgern die Gentrifizierung des Stadtteils – der Wohnraum ist knapp und wird immer teurer. Unzufrieden sind die Anwohner auch mit dem öffentlichen Nahverkehr am Ackermannbogen. Keine Mehrheiten fanden Anträge zum Stopp des Bauvorhabens am Elisabethplatz und der Tram durch den Englischen Garten.

Schwabing West ist der am dichtesten bebaute Stadtteil Münchens. Dass es jetzt in ihrem Viertel noch enger werden soll, gefällt einer Mietergemeinschaft aus der Bauerstraße gar nicht. Geplant ist in ihrem Umfeld die Aufstockung von Wohnhäusern. Unterstützt von einer breiten Mehrheit der Teilnehmer beantragte eine Vertreterin der Mietergemeinschaft auf der Bürgerversammlung, das Bauvorhaben durch die Lokalbaukommission ablehnen zu lassen. »Wir gehen nicht von einem sozialverträglichen Bauen aus, hier wird hochpreisiger Wohnraum entstehen«, klagte die Anwohnerin.

Andreas Uhland vom Planungsreferat erklärte indes, die Stadt sei nicht befugt, das Bauvorhaben zu unterbinden: »Wenn Baurecht vorhanden ist, können wir nichts machen.« Außerdem würden in München aufgrund des anhaltenden Zuzugs dringend neue Wohnungen gebraucht.

Positive Rückmeldungen bekamen Bürger, die sich über den Busverkehr am Ackermannbogen beschwerten. Wegen der zahlreichen Staus sei die Linie 59, die bis zum Giesinger Bahnhof führt, oft unzuverlässig, häufig wende der Bus am Hohenzollernplatz und fahre den Ackermannbogen gar nicht mehr an, sagte eine Anwohnerin. Ihrem Antrag, die Buslinie aufzuteilen und eine eigene Verbindung zwischen dem Ackermannbogen und der Münchner Freiheit einzurichten, stimmte die Versammlung mit großer Mehrheit zu.

Laut Ingrid Voglmeier von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) könnte das Problem bis zum Fahrplanwechsel im Dezember aber gelöst sein. Geplant sei der Einsatz eines zusätzlichen Fahrzeugs, kündigte sie an. Vorzeitige Wendungen seien dann vermutlich nicht mehr nötig.

Nicht durchsetzen konnten sich zwei Bürger, die Anträge gegen das Bauvorhaben am Elisabethplatz einbrachten. Zwar erhielt der Vorschlag, die Schwabinger Anwohner über den geplanten Neubau abstimmen zu lassen, eine Mehrheit. Allerdings entschied die Versammlung gegen eine Aufforderung an den Stadtrat, dem Votum der Bürger zu folgen. Abgelehnt wurde auch der Antrag einer Anwohnerin, eine Machbarkeitsstudie zum Erhalt und der Sanierung des Elisabethmarkts in Auftrag zu geben. Uhland empfahl den Antragsstellern, ihre Forderungen auf der Erörterungsveranstaltung am Mittwoch, 8. November, um 18.30 Uhr an der Technischen Universität in der Arcisstraße erneut zu stellen.

Ebenfalls gescheitert ist der Versuch einer Anwohnerin, sich gegen eine mögliche Trambahn durch den Englischen Garten zur Wehr zu setzen. Die Versammlung votierte gegen den Antrag. Wegen der hohen Fahrgastzahlen seien Busse auf der Strecke nicht mehr ausreichend, sagte Ingrid Voglmeier. Eine klare politische Entscheidung zum Bau der Straßenbahn steht jedoch noch aus. Julia Stark

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