Veröffentlicht am 11.10.2017 00:00

Mariahilfkirche hat »Mängel in der Bausubstanz« – und zu laute Glocken?


Von red
Zur Überprüfung der Bausubstanz wird der Kirchturm von Mariahilf derzeit eingerüstet. Während der Auer Dult werden die Gerüstbauarbeiten allerdings unterbrochen.            (Foto: js)
Zur Überprüfung der Bausubstanz wird der Kirchturm von Mariahilf derzeit eingerüstet. Während der Auer Dult werden die Gerüstbauarbeiten allerdings unterbrochen. (Foto: js)
Zur Überprüfung der Bausubstanz wird der Kirchturm von Mariahilf derzeit eingerüstet. Während der Auer Dult werden die Gerüstbauarbeiten allerdings unterbrochen. (Foto: js)
Zur Überprüfung der Bausubstanz wird der Kirchturm von Mariahilf derzeit eingerüstet. Während der Auer Dult werden die Gerüstbauarbeiten allerdings unterbrochen. (Foto: js)
Zur Überprüfung der Bausubstanz wird der Kirchturm von Mariahilf derzeit eingerüstet. Während der Auer Dult werden die Gerüstbauarbeiten allerdings unterbrochen. (Foto: js)

Der Kirchturm von Mariahilf bereitet der Pfarrei und manchen Anwohnern derzeit Kopfzerbrechen. Nachdem Hinweise auf Mängel in der Bausubstanz aufgetaucht sind, soll das Bauwerk nun von Experten überprüft werden.

Die Eingerüstung hat bereits begonnen. Für Gesprächsbedarf im Viertel sorgen auch die Kirchenglocken– denn ein paar Auer Bürgern läuten diese zu laut.

Mindestens ein Jahr lang wird der Turm der Mariahilfkirche hinter einem Gerüst verschwinden. Ein Teil davon ist bereits aufgebaut. » Zur Dult werden die Gerüstbauarbeiten unterbrochen, aber danach geht es weiter«, erklärt Monika Pronold vom Sekretariat der Pfarrei. Grund für die Eingerüstung sind mögliche Schäden im Baumaterial.

Darauf aufmerksam geworden ist die Pfarrei, weil kleinere Stücke aus dem Turm herausgebrochen und auf das Dach gefallen seien, berichtet Kirchenpfleger Max Wolf. Eine Gefahr habe aber nie bestanden, sagt Wolf: »Über die betroffenen Stellen haben wir ein Netz gespannt.« Aktuell sei der Zustand des Turms noch nicht bedenklich, betont auch Pfarrer Michael Schlosser. Allerdings räumt er ein: »Bei der Errichtung nach dem Krieg wurden Steine aus verschiedenen Jahrzehnten verwendet. Das war eine Flickschusterei.« Wann und ob ein ernsthafter Sanierungsbedarf entstehe, sei unklar. »Aber wir müssen in die Zukunft denken«, meint Schlosser.

Im Vorfeld hat bereits eine Untersuchung mit Drohnen stattgefunden. Auch Industriekletterer sind schon auf den Turm gestiegen. Nun werde die Konsistenz des Baumaterials fundiert durch Experten geprüft. Erste Ergebnisse seien in etwa in einem Jahr zu erwarten, sagt Schlosser.

Sollten in der Mariahilfkirche Mängel gefunden werden, rechnet der Pfarrer mit einem großen Bauprojekt. Die Situation sei dann vergleichbar mit der Heilig-Kreuz-Kirche in Giesing, die in den vergangenen Jahren komplett renoviert worden ist. »Wenn bei uns etwas festgestellt wird, müssen wir sicher eine Sanierungszeit von mindestens zehn Jahren und Kosten von etlichen Millionen Euro einkalkulieren«, erläutert Schlosser.

Die bevorstehende Untersuchung führt außerdem dazu, dass die Lösung eines anderen Problems nun noch einige Zeit warten muss. Ein Ehepaar, das in der Au wohnt, hat sich nämlich über die Lautstärke der Kirchenglocken beklagt. Ursprünglich habe die Pfarrei deshalb geplant, auf der Nordseite des Turms zusätzliche Holzlamellen zur Schalldämmung anzubringen, erklärt Schlosser. Auf der Westseite sei diese Maßnahme schon umgesetzt worden, um die Lautstärke des Carillons zu reduzieren. Denn in 70 Metern Entfernung befinden sich hier die nächsten Wohnhäuser. Ein Ausbau der Lamellen an der Nordseite jedoch sei frühestens in einem Jahr nach Abschluss der Bausubstanzprüfung möglich, sagt Pfarrer Michael Schlosser.

Stadt lehnt Messung des Schallpegels ab

Die von den Anwohnern geforderte behördliche Schallpegelmessung hat die Stadt abgelehnt. Das als störend empfundene Glockenläuten, etwa vor den Gottesdiensten, unterliege der Religionsfreiheit, heißt es in der Begründung des städtischen Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU). Michael Schlosser jedoch versichert, die Pfarrei werde den Anwohnern so gut wie möglich entgegenkommen. »Wir wollen nicht, dass unsere Glocken stören«, betont der Pfarrer. Julia Stark

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