Entlang der Autobahn A 92 geht es mal wieder um Verkehrslärm, aber nicht nur darum: Die Autobahn wird sechsstreifig ausgebaut, das Planfeststellungsverfahren dazu weitergeführt.
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Sechsspuriger Ausbau der Autobahn A 92 - Planungen wiederbelebt Themenseite zum Ausbau der A 92 München-Deggendorf im Bereich Unterschleißheim
Die Unterlagen dazu liegen jetzt öffentlich aus, und zwar in Oberschleißheim, in Unterschleißheim, in Haimhausen und Eching, jeweils im Rathaus. Die öffentliche Auslegung endet am 19. März.
Zuvor, am Montag, 12. März, findet von 15.00 bis 19.30 Uhr im Festsaal Unterschleißheim (in einer früheren Version des Textes war als Veranstaltungsort irrtümlich das Rathaus in Oberschleißheim genannt worden) ein Informationsnachmittag zu diesem Straßenausbauvorhaben statt. Eingeladen sind die Bürger der Gemeinden Eching und Oberschleißheim, aber auch der Stadt Unterschleißheim, die alle betroffen sein können. Bis zwei Wochen nach Ende der Auslegungsfrist können sich Bürger und Träger öffentlicher Belange äußern. Das ist über die Gemeinde, in der die Auslegung läuft, möglich, oder direkt an die Regierung von Oberbayern in der Maximilianstraße 39 in München.
Es geht um den gesamten Autobahnabschnitt vom Feldmochinger Dreieck bis zum Autobahnkreuz Neufahrn. Das ist neu bei der jetzt bearbeiteten Änderung der Planunterlagen, die als ersten wesentlichen Punkt die Verlängerung der Baustrecke zum Inhalt haben.
Die Anschlussstellen Ober- und Unterschleißheim werden umgeplant, alle Brückenbauwerke erneuert. Ganz wichtig vor allem für das lärmgeplagte Oberschleißheim, das bekanntlich von Autobahnen gewissermaßen umzingelt ist: Laut Regierung von Oberbayern wird der Lärmschutz verbessert.
Dass es sich rentieren kann, sich zu dem ganzen Vorhaben zu äußern, haben die Behörden praktisch auf Umwegen zugegeben. Die Umplanung erfolgt nämlich aufgrund der bisher vorgebrachten Bedenken, Vorschläge und Einwendungen. Überdies haben die Planer in der neuen Planung die aktuellen Verkehrsentwicklungen berücksichtigt.
Der naturschutzrechtliche Ausgleich findet außerhalb des unmittelbaren Gebietes statt, weshalb hier weitere Betroffenheiten entstehen. »Aufgrund einer naturschutzfachlichen Ersatzmaßnahme auf dem Areal des ehemaligen Pionierübungsplatzes Krailling, werden die Unterlagen außerdem in den Gemeinden Krailling und Gilching sowie in der Stadt Germering ausgelegt. Dort können die geänderten Planunterlagen während der Dienststunden eingesehen werden«, teilt die Gemeinde Oberschleißheim mit. Von dieser naturschutzfachlichen Maßnahme in rund 30 Kilometern (Luftlinie) Entfernung profitieren die Anliegergemeinden der A92 nur sehr indirekt, wenn überhaupt.
Wer Einwendungen geltend machen will, sollte den Postweg bevorzugen oder direkt ins Rathaus gehen. »Einfache« E-Mails sind wegen der Rechtserheblichkeit solcher Post nicht zulässig.
Das Verfahren läuft bereits seit 2014. Wer bisher Einwendungen geltend gemacht hat, muss diese nicht wiederholen. Einwendungen brauchen natürlich eine solide Grundlage. Wer sich mit den Planunterlagen befassen will, sollte jedoch Zeit mitbringen: Allein die Liste der vorgelegten Teilpläne ist mehrere Seiten lang.
Es geht aber auch einfacher: Das Planwerk steht online auf http://www.abdsb.bayern.de/projekte/planung/planfeststellung_a92_ad-feldmoching_ak-neufahrn_tektur.php und umfasst mehrere hundert Seiten. Allein die schalltechnische Untersuchung, die für die meisten Anlieger von Interesse sein dürften, umfasst 427 Seiten allerdings sauber nach Ortsbereichen sortiert.
Der Autobahnausbau ist bereits seit 2006 ein Thema. Seinerzeit wurde noch der geplante Verlauf des Transrapid berücksichtigt. Diese Planungen sind allerdings seit 2008 überholt. kw