Veröffentlicht am 20.03.2018 00:00

Von Osterspaziergang bis Rocky Balboa


Von red
Die »Kästchenszene« aus Goethes Faust in den Händen exzentrischer Theaterleute: Darüber spielen Karina Schiwietz und Philipp W. Wilhelm (Foto) in der Komödie »Gretchen 89ff.«  (Foto: Dominik Weinmann)
Die »Kästchenszene« aus Goethes Faust in den Händen exzentrischer Theaterleute: Darüber spielen Karina Schiwietz und Philipp W. Wilhelm (Foto) in der Komödie »Gretchen 89ff.« (Foto: Dominik Weinmann)
Die »Kästchenszene« aus Goethes Faust in den Händen exzentrischer Theaterleute: Darüber spielen Karina Schiwietz und Philipp W. Wilhelm (Foto) in der Komödie »Gretchen 89ff.« (Foto: Dominik Weinmann)
Die »Kästchenszene« aus Goethes Faust in den Händen exzentrischer Theaterleute: Darüber spielen Karina Schiwietz und Philipp W. Wilhelm (Foto) in der Komödie »Gretchen 89ff.« (Foto: Dominik Weinmann)
Die »Kästchenszene« aus Goethes Faust in den Händen exzentrischer Theaterleute: Darüber spielen Karina Schiwietz und Philipp W. Wilhelm (Foto) in der Komödie »Gretchen 89ff.« (Foto: Dominik Weinmann)

»Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!« Bis Ende Juli steht München im Zeichen von Goethes wohl berühmtester Tragödie. Ende März nimmt das »Faust-Festival« auch in den Stadtteilen Haidhausen und Giesing so richtig Fahrt auf.

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Die Münchner Stadtbibliothek am Gasteig (Rosenheimer Straße 5) zeigt im hauseigenen Filmstudio mehr oder weniger klassische Themen aus dem »Faust« in zeitgenössischen Filmen auf der Leinwand. Der April wird mit Hexen und Magiern zauberhaft. Auf dem Programm stehen moderne Werke wie »Hänsel und Gretel – Die Hexenjäger« oder »Maleficent«. Im Mai widmet sich die Filmreihe dem »Pakt mit dem Teufel«, unter anderen mit der Buchverfilmung »Krabat«. Zum Abschluss des Faust-Festivals wird der Kanon der klassischen Faust-Motive im Juli

augenzwinkernd erweitert: Dann lässt die Münchner Stadtbibliothek die Fäuste fliegen – mit Filmen wie »Ali« über den legendären Boxer oder »Rocky Balboa«. Alle Vorstellungen sind kostenlos.

»Vom Eise befreit sind Strom und Bäche«? Davon können sich Goethe-Kenner und alle anderen auf einem gemeinsamen Osterspaziergang überzeugen. Rudolf Hartbrunner begleitet die Teilnehmer von der Münchner Stadtbibliothek am »gachen Steig« über das Isarhochufer und die Maximiliansanlagen bis zur Monacensia im Hildebrandhaus. Im Café MON kann der Spaziergang gemütlich ausklingen. Der kostenlose Osterspaziergang findet gleich zweimal, am 31. Mai und 7. April, statt. Treffpunkt ist jeweils um 11 Uhr beim Celibidacheforum vor dem Eingang zur Kinder- und Jugendbibliothek.

Die »Poesieboten« bringen am Mittwoch, 21. März, ab 18 Uhr, in der Stadtbibliothek

am Gasteig einen poetischen

Hexenkessel zum Brodeln. Rund 20 Münchner Dichtende werden ihre selbstverfassten Werke vortragen. Dabei soll, inspiriert von fünf geläufigen Zitaten aus Goethes »Faust«, eine unvorhersehbare, kurzweilige Lyrikmischung entstehen. Zudem wird eine Faust-Gedichte-Ausstellung eingeweiht, die noch bis 6. April am Gasteig und anschließend im »Spix« (Tegernseer Landstraße 155) zu sehen ist.

Im Kulturzentrum Giesinger Bahnhof läuft am 13. und 14. April, jeweils um 20 Uhr, die Komödie »Gretchen 89ff.« von Lutz Hübner . »Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles!« – Faust I, Reclamheft, Seite 89 folgende. Genau hier findet sich die als »Kästchenszene« in die deutsche Theatergeschichte eingegangene Passage – eine der Schlüsselszenen von Goethes Schicksalsstoff, auf deren »richtige« Interpretation der Theatergänger in jeder Inszenierung aufs Neue hofft.

Was aber passiert, wenn Goethes Klassiker in die Hände extrem exzentrischer Naturen gelangt – die zickige Diva, die hyperintellektuelle Dramaturgin, der notorische Streicher? Dies beleuchtet Lutz Hübner, der nach Goethe und Shakespeare meist gespielte Autor an deutschen Theatern, in seiner pointierten Komödie.

Karten für 12 Euro gibt es unter reservierung@giesinger-bahnhof.de

oder Tel. 18 91 07 88.

Das komplette Programm gibt es unter faust.muenchen.de

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