Der Maibaum und Bayern gehören einfach unzertrennlich zusammen. Das Stangerl verkörpert wie kaum etwas anderes im Freistaat das weiß-blaue Lebensgefühl, die Traditions- und Heimatverbundenheit und gelebtes Brauchtum.
Maibaum - Bayerisches Brauchtum Themenseite: von Maibaum-Pflege bis Maibaumtanz
Es war König Ludwig I. höchstpersönlich, der per Dekret im April 1827 seinen Landsleuten offiziell die schon seit langem praktizierte Maibaum-Aufstellung erlaubte: »Es sey von nun an wieder erlaubt, nach uraltem Brauche am 1. Mai in jeder Gemeinde auf dem Lande einen Maibaum aufzusetzen. Wir vertrauen in die Einsicht und Klugheit Unserer Landesbehörden, daß zweckmäßigste Anleitung getroffen wird, um dem Landvolk dieses an sich unschädliche Vergnügen nach Unserer wohlmeinenden Absicht zu verschaffen und zu erhalten«.
Damit wurde eine bis heute praktizierte und geliebte Tradition bestätigt, die sich gerade in Oberbayern gehalten hat vor allem in ländlichen Gebieten: Alleine im Landkreis Ebersberg werden heuer in zehn Gemeinden neue Traditionsstangerl aufgerichtet. Doch auch diverse Münchner Stadtteile diese waren früher eigenständige Orte und pflegen ihre Historie haben ihren eigenen Maibaum. In Haidhausen steht der Baum am Wiener Platz, wo sich seit den 1920er Jahren der zentrale Marktplatz des Viertels mit den charakteristischen Verkaufsständen befindet. Der Verein »Freunde Haidhausens«, gegründet anno 1977, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle fünf Jahre den Maibaum neu aufzustellen. Nach 2013 ist es heuer nun also wieder soweit.
25 Meter lang ist das gute Stück, das aus dem Dietramszeller Waldbestand des Freiherren von Schilcher stammt. Aufgestellt wird der Baum allerdings nicht am 1. Mai, sondern erst am darauffolgenden Samstag, 5. Mai. »Da am 1. Mai die Anzahl der diesjährig aufzustellenden Maibäume innerhalb der Stadt München die Kapazität der Berufsfeuerwehr an ihre Grenzen bringt, haben wir uns gemeinsam mit der Feuerwehr dazu entschlossen, erst am Wochenende darauf aufzustellen«, erklärt Dieter Rippel, Vorsitzender der »Freunde Haidhausens«. Ab 11 Uhr läuft das Maibaumfest am Wiener Platz, der in Kooperation mit dem Hofbräukeller und den örtlichen Einzelhändlern mit Bierbänken bestückt wird. Um 14 Uhr wird die Berufsfeuerwehr den Maibaum aufstellen. Geschmückt wird das Stangerl mit den traditionellen Zunftzeichen.
Zudem wird die Maibaumfahne aufgezogen und eine Tafel mit den Namen der edlen Spender angebracht Maibaum und Fest finanzieren sich aus Spenden. Auch der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) habe finanzielle Unterstützung zugesagt, teilten die »Freunde Haidhausens« mit.
Am Tag des Maifests bietet der Verein für interessierte Bürger in regelmäßigen Abständen Führungen zur Geschichte rund um den Wiener Platz an. Die Musik kommt von der Blaskapelle des Truderinger Musikvereins sowie von der Kapelle »DSurburjer Harzwuet« aus dem Elsass. Ab 20.30 Uhr wird das Fest dann langsam ausklingen. Der Abbau beginnt um 22 Uhr. red
Maibaum in Giesing
Zu seinem 40-jährigen Bestehen stellt der Untergiesinger Maibaumverein einen neuen Maibaum am Hans-Mielich-Platz auf. Das Fest am 1. Mai beginnt um 11 Uhr. Für Unterhaltung sorgen die »Schwuhplattler« und der Spencer Davis Chor.