Im Osten von Ismaning, zwischen der Aschheimer Straße und der B 471, klafft seit einigen Tagen ein riesiges Loch. Bagger und Traktoren fahren an der Baugrube auf und ab, doch ansonsten deutet wenig darauf hin, dass hier schon Ende des kommenden Jahres eine Sporthalle stehen soll.
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Großbauprojekte: Einschränkungen in Aschheimer Straße Artikel vom 17.08.2018
Am vergangenen Donnerstag feierte die Gemeinde den symbolischen Spatenstich für das neue Bauwerk, das für den Sportunterricht des Ismaninger Gymnasiums vorhergesehen ist.
Während der Münchner Landrat Christoph Göbel im Stau stand, kam seine Stellvertreterin Annette Ganssmüller-Maluche, die in Ismaning lebt, mit dem Fahrrad zur Baustelle. Dafür gab es ein Extralob von Bürgermeister Alexander Greulich, der auch seinen Amtskollegen Dietmar Gruchmann aus der Nachbarstadt Garching sowie Markus Martini, den Schulleiter des Gymnasiums Ismaning, begrüßte. »Wir freuen uns, dass es losgeht«, hatte Greulich betont, bevor er den symbolträchtigen Spatenstich vornahm.
Begonnen hatten die Erdarbeiten allerdings schon ein paar Tage zuvor. Zwischen fünf und zehn Traktorgespanne sind derzeit im Einsatz, um die ausgehobene Erde abzutransportieren pro Stunde werden rund 250 Kubikmeter befördert. Insgesamt werden geschätzte 3000 Lastwagen-ladungen nötig sein. In der ersten Augusthälfte sollen die Aushubarbeiten abgeschlossen sein, erklärte Greulich. Ab dem 20. August soll dann der Rohbau entstehen.
»Die vergangenen drei Wochen waren sehr betriebsam«, sagte der Bürgermeister. »Es klappt hier alles reibungslos.« Bis zum Tag des Spatenstichs, an dem der Bau der neuen Sporthalle offiziell gestartet wurde, hätten sich die Ereignisse zum Teil förmlich überschlagen. Vor fast vier Jahren, im September 2014, erwarb die Gemeinde Ismaning das Grundstück am östlichen Ortsrand. Die Bundesstraße 471 führt direkt daran vorbei, das neue Gymnasium ist rund 500 Meter entfernt. Als sich der Ismaninger Gemeinderat erstmals Gedanken über eine neue Schulsporthalle machte, befand sich in den Räumlichkeiten des heutigen Gymnasiums noch ein Tagungshotel. Dass hier schon ab 2017/18 eine Schule einziehen würde, war noch nicht absehbar.
Für die Turnhalle hätten zunächst sage und schreibe acht Grundstücke zur Debatte gestanden, erklärte Bürgermeister Greulich. Andere liegen näher am Gymnasium, sind aber nicht in öffentlicher Hand oder für andere Nutzungen, zum Beispiel Grünflächen, vorhergesehen. Im November 2016 stimmte der Gemeinderat für das jetzige Grundstück an der Aschheimer Straße. Ein gutes Jahr später wurde der Vorentwurf für die Halle vorgestellt. Die Kosten mussten auf 20 Milionen Euro gedeckelt werden. Sieben Millionen Euro schießt der Landkreis München zu.
»Ich hoffe auf einen zügigen Verlauf, damit wir die Sporthalle wie geplant an das Gymnasium übergeben können«, meinte Greulich. Der Zeitplan ist ambitioniert: Im ersten Quartal 2019 soll der Rohbau stehen, Ende des Jahres die Halle in Betrieb genommen werden. Noch nicht fertig sein werden zu diesem Zeitpunkt die Außensportanlagen.
Die Vierfachhalle wird eine Grundfläche von 3700 Quadratmetern aufweisen. Für den Schulsport in Ismaning soll sie eine deutliche Entlastung bedeuten. Bisher müssen die Gymnasiasten für den Sport in die Osterfeldhalle oder die Halle der Realschule ausweichen. Neben den Ismaninger Schülern profitieren von dem Neubau indirekt auch die lokalen Landwirte ihre Felder werden mit dem ausgehobenen Almboden bedacht. Dieser hat in der einstigen »Kraut-Hochburg« Ismaning eine dicke Kalkschicht und ist in seiner Zusammensetzung selten.
Benjamin Schuldt