Wenn der 9. November naht, blickt Deutschland intensiver als in anderen Wochen auf seine Geschichte. Für das Ende des Ersten Weltkriegs und die Abschaffung der Monarchie (1918) sowie die Reichspogromnacht (1938) gibt es heuer runde Gedenktage.
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Gerade die dunkelste Periode der deutschen Historie ist ausgiebig erforscht worden - zumindest im „Großen”. Doch was bedeuteten der Aufstieg der Nationalsozialisten, Krieg, Zerstörung und Wiederaufbau für einen kleinen Ort wie Ismaning? Damit beschäftigt sich eine neue Sonderausstellung im örtlichen Schlossmuseum, die am geschichtsträchtigen 9. November eröffnet wird.
Eigene Geschichte der NS-Zeit aufarbeiten
„Die Frage nach den Ursachen des Nationalsozialismus stellt sich nicht nur im Zusammenhang mit der großen Politik”, betont Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich in der Ankündigung zur Ausstellung „Dreißig Jahre - Alltag in Ismaning zwischen 1925 und 1955”. Auch für kleine Dörfer wie Ismaning ließen sich die Folgen des Scheiterns der Weimarer Republik, der Machtergreifung, von Gleichschaltung und Gewaltherrschaft erkennen, erläutert Greulich: „Die Gemeinde Ismaning hat sich daher entschieden, die eigene Geschichte der NS-Zeit aufzuarbeiten.” In Zusammenarbeit mit Gemeindearchiv und Schlossmuseum entstand so die Ausstellung, die den Weg Ismanings über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten verfolgt. Die Kommune möchte damit auch einen neuen Anstoß geben zur Diskussion um das Erinnern.
„Die Idee zu einer Ausstellung über das Dritte Reich stammt schon aus der Zeit, als wir die Ismaninger Chronik mit Therese Risinger zusammengestellt haben. Das war 2004”, erläutert Christine Heinz, die Leiterin des Schlossmuseums. „Es hat einfach so lange gedauert, bis wir ein überzeugendes Konzept entwickelt hatten, wie wir dieses schwierige Thema angehen können. Wichtig war uns vor allem, die Entwicklung zu zeigen.” Trotz ihres Titels decke die Ausstellung mehr als 30 Jahre ab, erklärt Heinz: „Wir beginnen mit der Revolution 1918 und hören mit der Kommunalwahl 1956 auf.”
Die Eingriffe der nationalsozialistischen Politik und Propaganda in den persönlichen Alltag, der Mangel an Arbeitskräften und die Bedrohung durch Luftangriffe waren damals überall zu spüren. Der Bewältigung von Kriegsende und Nachkriegszeit, der Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen musste sich auch Ismaning stellen. Im Jahr 1925 zählte das Dorf 2.645 Einwohner. Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs (1950) waren es fast doppelt so viele.
Bei der Auswahl der Dokumente wurde darauf geachtet, dass sie ein möglichst breites Spektrum der Lebensumstände in Ismaning abdecken. Ausgestellt sind Zeitzeugenberichte, geliehene Fotos und Briefe von Ismaninger Familien, aber auch Dokumente aus dem Gemeindearchiv, dem Staatsarchiv München und dem Bundesarchiv.
Ausstellung läuft bis zum 3. März 2019
Die Ausstellung eröffnet am Freitag, 9. November, um 19 Uhr. Besichtigt werden kann sie vom 10. November bis 3. März 2019 zu den üblichen Öffnungszeiten des Schlossmuseums Ismaning (Schloßstraße 3 a): dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 2 Euro, ermäßigt 1 Euro.
Am Sonntag, 25. November, führt Museumsleiterin Christine Heinz um 15 Uhr durch die Ausstellung. Die Teilnahme kostet pro Person 2 Euro zuzüglich Eintritt. B. Schuldt
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