Mit 3:1 (25:22, 19:25, 25:17, 25:19) besiegten die AlpenVolleys Haching II #RotesRudel Fellbach und haben nun auf Rang 6 schon 12 Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone.
Mihai Paduretu war sauer. Richtig sauer. Nichts hielt den Geschäftsstellenleiter des TSV Unterhaching mehr auf seinem angestammten Platz auf der Ballustrade neben Scout Frank Kahlmann. Lautstark und wild gestikulierend haderte er kurz nach Spielende am Spielfeldrand mit dem Schiedsgericht.
Was war geschehen in einer sonst ereignislosen Partie? Connor Lammey feuerte im vierten Satz bei 24:18 einen Angriff zum Matchgewinn in Richtung Gästehälfte. Dieser wurde von einem Fellbacher regelwidrig geblockt. Dies wiederum entging dem Schiedsgericht. Lammey machte den Schiedsrichter auf dessen Fehler aufmerksam, dies aber unbeherrscht und mit „Scheibenwischer-Geste“. Der US-Amerikaner kassierte regelkonform rot-gelb als Konsequenz. „Das ist ärgerlich, weil Connor nun eine Sperre in der kommenden Partie drohen könnte. Letztlich entscheidet das nun aber die VBL nach Eingang des Berichts des Schiedsgerichts“, fürchtet Hachings Coach Jürgen Pfletschinger. Sein Kapitän Roy Friedrich sieht das entspannter: „Die Schiedsrichter pfeifen so etwas natürlich regelgerecht, aber manchmal auch etwas kleinlich. Wir haben uns nach Spielende mit dem Schiedsgericht ausgesprochen, ich erwarte keine Sperre für Lammey. Wir hatten einen ähnlichen Fall heuer auch schon mit Alex Zahar. Auch ohne Sperre. Erst im Wiederholungsfalle muss man damit rechnen.“
Ansonsten taten sich die Hachinger schwer gegen die von Alexandra Berger gecoachten Fellbacher. Trainer Thiago Welter agierte als Feldspieler. Erst nach dem 11:11 gelang es den Bayern, den ersten Satz zu drehen. Im zweiten agierte Fellbach locker, zielstrebig und erfolgreich. „Fellbach ist bereits so gut wie abgestiegen. Da kann man auf einmal viel lockerer agieren und besser spielen als zuvor. Für meine junge Truppe dagegen war das Nervenkrieg, weil jeder ein klares 3:0 gegen Fellbach erwartete“, versuchte Pfletschinger die verkrampfte Anfangsphase zu erklären. Zum dritten Satz brachte er seinen „aggressive leader“ Alex Zahar für Dimitrov. Die Personalrochade zeigte Wirkung, die Hausherren kontrollierten von nun an die Partie. „Wir waren besser im Angriff und in der Annahme, aber der Block war heute nicht so gut wie sonst“, schloss Pfletschinger erleichtert über die drei Punkte.