Am Samstag, 30. März , beteiligt sich auch die Stadt Ebersberg wieder an der "Earth Hour". Wir haben uns mit den Klimaschutzmanager der Stadt -Christian Siebel - unterhalten.

Kurier: Warum beteiligt sich die Stadt Ebersberg an der "Earth Hour"?
ChristianSiebel: Der AK Energiewende 2030 und die Stadt Ebersberg möchten mit der Teilnahme ein Zeichen setzen. Denn die Earth Hour steht für Klimaschutz, für Artenschutz und für die Verknüpfung von globalem Denken und lokalem Handeln. Schon mit dem Ziel bis 2030 unabhängig von fossilen Energien zu werden hat sich die Stadt Ebersberg in 2012 von einem globalen Gedanken aus der Agenda 21 aus Rio (1997) inspirieren lassen. Und seit über 20 Jahren handeln die Stadtpolitik, lokale zivilgesellschaftliche Agenda-Gruppen, die Stadtverwaltung und einzelne engagierte Unternehmen nun hier bei uns vor Ort. Sie alle wollen ein Vorbild für andere zu werden und Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen zu motivieren.

Welche Aktionen sind am 30 März in Ebersberg geplant?
Siebel: In Ebersberg wollen wir uns heuer auf das Wesentliche an der Earth Hour konzentrieren. Es geht uns darum, möglichst viele zum Mitmachen an der Aktion selbst zu motivieren. Jeder der möchte, wird bei sich zuhause, im Betrieb oder wo man eben gerade am 30.03. um 20:30 ist, die Lichter für eine Stunde abschalten. Damit demonstrieren wir, dass wir das Problem der Klimaerwärmung und des Artensterbens als Herausforderung annehmen. Die Stadt wird drei ihrer bekannten Wahrzeichen, den Kirchturm von St. Sebastian, den Aussichtsturm und das Rathaus daher sogar das komplette Wochenende über verdunkeln.
Kurier: Wie war die Resonanz unter den Ebersbergern im letzten Jahr? Machen auch viele Bürger bei der Verdunklungsaktion mit?
Siebel: Die Resonanz zur Aktion am Marienplatz im letzten Jahr war durchweg positiv. Die Teilnehmerzahl war aber zuletzt geringer als im Vorjahr. Auch deswegen haben wir uns gegen eine erneute Veranstaltung entschieden. Wie viele Bürger an der Verdunklungsaktion teilnehmen wissen wir nicht. Ungeachtet dessen erhalten wir immer wieder positive Rückmeldungen zur Teilnahme an dieser globalen Klimaschutz-Aktion aus der Bevölkerung.

Wie sehen Sie die Stadt Ebersberg in Sachen Klimaschutz aufgestellt? Was ist gut? Was kann noch besser werden?
Die Stadt Ebersberg hat inspiriert von den Ergebnissen der Klimaschutzkonferenz in Rio 1997 in den vergangenen Jahren eine große Zahl langwirkender Grundsatzentscheidungen für den Klimaschutz getroffen und gemeinsam mit dem Landkreis wichtige Strukturen geschaffen, welche die Umsetzung der Energiewende und des lokalen Klimaschutzes vorantreiben. Das integrierte Klimaschutzkonzept von 2012, die Energieagentur Ebersberg-München, das EBERwerk, die Rekommunalisierung des Stromnetzes, die Solarinitiative der Stadt, das kommunale Energiemanagement, das Museum Wald und Umwelt, die Klimaschulen, die große Zahl von Klimaschutzaktionen und Informationsveranstaltungen. Diese und viele andere Projekte stehen für das was gut läuft im lokalen Klimaschutz in Ebersberg.
Und was kann noch besser werden? Der lokale Klimaschutz ist schon weit gekommen, aber nur wenn die Realisierung des Ausbaus Erneuerbare Energien-Anlagen drastisch beschleunigt wird, erreichen wir die Energiewende 2030-Ziele rechtszeitig. Hierfür sind zusätzliche Ressourcen erforderlich – auf allen Ebenen. Wir haben das Potenzial. Nutzen wir es!
Das Interview führte Stefan Dohl